Seit 1987 werkeln Mortician im österreichischen Underground an ihrer Version des ursprünglichen, traditionellen Heavy Metals. Zwei Demos (1987, 1989), eine EP (1987) und eine Compilation (2009) sind die bisherige Ausbeute - im Underground gehen die Uhren eben langsamer. Mit dem selbst betitelten Longplayer legen Mortician jetzt nach.

JUDAS PRIEST, ACCEPT, GRAVE DIGGER, alte RAGE - in diesem Spektrum bewegen sich Mortician - nicht zu verwechseln mit der US-Krachkapelle gleichen Namens -, ohne dabei sonderliche Ausrufezeichen zu setzen. Genreüblicher Stoff, solide, ordentlich produziert. Weder haftet den Österreichern übermäßiger 80er-Jahre-Hauch an, noch schafft es das Quintett, wirklich neue Pfade zu beschreiten. Highlight: Sänger Daniel Khan hat ein cooles Reibeisenorgan, das manchmal komischerweise an IN-EXTREMO-Sänger Michael Rhein erinnert - wobei die beiden Bands selbstredend sonst keinerlei gemeinsame Schnittmenge haben. Abgerundet wird das Album von drei Live-Tracks, die - natürlich! - beim "Keep it True"-Festival 2010 aufgenommen wurden.

FAZIT: Gegen Songs und Botschaften wie "Worship Metal" ist natürlich überhaupt nichts einzuwenden. Mortician machen ihre Sache ordentlich, schaffen es aber nicht wirklich, nachhaltige Reaktionen beim Rezensenten hervorzurufen. Wer seine ranzige Kutte schon 1983 hat weihen lassen, sollte trotzdem mal reinhören.