Aus dem tiefsten Underground Österreichs melden sich MORTICIAN wieder zu Wort. Nachdem man für das selbst betitelte Debüt-Album runde 20 Jahre brauchte, steht der Nachfolger schon nach ziemlich genau drei Jahren in den Läden.

Spötter könnten nach dem Genuss von „Shout For Heavy Metal“ jetzt sagen: Länger braucht man für diese Art von Musik auch nicht. Im Ernst: Das Quartett erfindet ebenso wie auf „Mortician“ das Rad des traditionellen Heavy Metals nicht neu, bleibt im stilistisch eng geschnürten Korsett, das vornehmlich von ACCEPT-, SAXON- und GRAVE-DIGGER-Schnüren gehalten wird. Hier und da wird mal ein Tupfer Thrash eingearbeitet, ansonsten bleiben sich die Österreicher um Reibeisen-Sänger Daniel Khan aber absolut treu. Aufregend ist an „Shout For Heavy Metal“ kaum etwas, und auch wenn man komplett ausblendet, dass es hier nichts Neues, Ungewöhnliches oder gar Innovatives zu hören gibt – was im traditionellen Bereich ohnehin nicht im Lastenheft steht – bleibt das Zweitwerk MORTICIANs irgendwo im Mittelmaß stecken.

FAZIT: Wem neue ACCEPT-Scheiben zu modern klingen, der wird mit einem Album wie „Shout For Heavy Metal“ möglicherweise deutlich glücklicher als der Kritiker. Der findet nämlich, dass es auch im Bereich des rostfreien Stahls bessere Ware als MORTICIAN gibt.