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Renaissance: Tuscany (Review)
Artist: | Renaissance |
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Album: | Tuscany |
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Medium: | CD | |
Stil: | Folk / Progressive Rock |
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Label: | Repertoire | |
Spieldauer: | 49:25 | |
Erschienen: | 27.05.2011 | |
Website: | [Link] |
Geschmackvoll und elegant nennt das Label die Musik auf diesem Re-Release des Comeback-Albums der Pop-Prog-Rädelsführer RENAISSANCE aus dem Jahr 2000 und liegt damit nicht ganz falsch, wenngleich sich über Geschmack streiten lässt. Subjektiv gesprochen: "Tuscany" wird allein vom über die Jahre hinweg nicht schwächer gewordenen Gesang von Annie Haslan zusammengehalten, wenngleich sie nicht viel gegen die kompositorische Unterbelichtung tun kann - auch als Frau gewordener Klanleuchtturm.
RENAISSANCE sind beziehungsweise waren in ihren späten Jahren zärtelnder Britenfolk mit allen Pros und Contras, welche die Erwartungen an diesen Stil mit sich bringen: Kitschschwellen werden mitunter großzügig überschritten, gleich zu Beginn mit der penetranten Schlüsselmelodie von "Lady of Tuscana" und hinterher nicht ganz so arg im ruhigen "Pearls of Wisdom". Kehrt die Gruppe den Bombast hervor, ist man geneigt, sich zu erbrechen, was nach der Zersplitterung der Musiker während des ersten Laufes ihrer Karriere häufig genug geschah. Bei Atmosphärischem wie "Eva's Pond" oder dem vitalen und fintenreichen "The Race" stimmt die Ballance noch; "In the Sunshine" oder "Dear Landseer" klingen indes zu süßlich und negativ aus der Zeit gefallen, schlicht und einfach nicht mehr glaubwürdig, wo andere bestrumpfhoste Trötenträger auch in den 2000ern weit frischer durch den Musikzirkus sprangen und springen.
"In My Life" liefe in jedem Radioprogramm glatt am Hörerohr vorbei beziehungsweise durch, und leider ist auch mit "Dolphin's Prayer" sowie "Life In Brazil" (dämliche Lyrics) kein Krieg zu gewinnen. Mit dem langen und virtuosen (die spielerischen Fertigkeiten müssen wir natürlich nie in Abrede stellen) "One Thousand Roses" machen RENAISSANCE zwar noch etwas an Boden gut, doch nicht umsonst haben sie nach "Tuscany" keine größeren Wellen mehr geschlagen. Ein spätes Aufbäumen, das sich bestenfalls Hardlinern empfiehlt - Neuinteressierte greifen auf ein Vierteljahrhundert älteren Stoff zurück.
FAZIT: "Tuscany" klingt abseits gelegentlich aufrichtig schöner und verletzlicher Momente wie ein fahler Abglanz der RENAISSANCE, die zu Pionierszeiten anderen gegenüber voranschritten, statt new-agig hinterherzuhecheln. Lieber zum x-ten Mal "Prologue" auflegen als das hier, mit Verlaub - und selbst wenn es ehrlich gemeint war, statt auf Retro hin kalkuliert.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Lady from Tuscana
- Pearls of Wisdom
- Eva's Pond
- Dear Landseer
- In the Sunshine
- In my Life
- The Race
- Dolphins Prayer
- Life in Brazil
- One Thousand Roses
- Bass - Roy Wood, Alex Caird
- Gesang - Annie Haslam
- Gitarre - Michael Dunford
- Keys - Mickey Simmonds
- Schlagzeug - Terence Sullivan
- Dreams & Omens (2011)
- In The Land Of The Rising Sun (2011)
- Tuscany (2011) - 7/15 Punkten
- Live At The BBC Sight & Sound (2016)
- Live At Fillmore West 1970 - LP-Ausgabe (2017)
- Live Fillmore West And Other Adventures (2023)
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keine Interviews
Kommentare | |
Jochen [musikreviews.de]
gepostet am: 28.06.2011 User-Wertung: 9 Punkte |
Vielleicht habe ich zu viele grauenhafte Renaissance-Inkarnationen gehört, sodass ich "Tuscany" noch für eines der akzeptableren Werke jenseits der 70er halte. Vor allem die eigentlich bezaubernde Annie Haslam hat in ihrem solistischen Schaffen einige unsäglich schwülstige (Live)-Graupen unters Volk gebracht. |
Andreas
gepostet am: 28.06.2011 |
Meine Rede, Annie ist das Einzige, was an Rennaissance reizt. Allerdings sind einige der heutigen Nachahmer weit unerträglicher als diese Band. |