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Renaissance: Live At Fillmore West 1970 - LP-Ausgabe (Review)

Artist:

Renaissance

Renaissance: Live At Fillmore West 1970 - LP-Ausgabe
Album:

Live At Fillmore West 1970 - LP-Ausgabe

Medium: LP
Stil:

Folk- und Prog-Rock

Label: Sireena Records
Spieldauer: 35:46
Erschienen: 17.03.2017
Website: [Link]

Diese Aufnahme ist legendär und absolut historisch.
Und zwar so historisch, dass man trotz des Versuchs eines ausgiebigen Remasterings deutliche Abstriche in der Sound-Qualität machen muss. Das Konzert, welches wir hier aber zu hören bekommen, rechtfertigt diese Abstriche voll und ganz.

Wir schreiben den 6. März 1970, als die damals noch recht unbekannte Band RENAISSANCE die Bühne des Fillmore West in San Francisco betritt. Ihren Bekanntheitsgrad haben sie im Grunde zu der Zeit nur, weil Gitarrist und Sänger KEITH RELF sowie Schlagzeuger JIM McCARTY zu den YARDBIRDS gehörten und diese auflösten, um unter anderem mit der Schwester von Relf, Jane, die zusätzlich singt (und dabei ähnlich wie SALLY OLDFIELD klingt) und Percussion spielt, RENAISSANCE zu gründen. In dieser Besetzung wurden auch die wahrhaft beachtlichen Alben „Renaissance“ (1969) und „Illusions“ (1971) aufgenommen.
An ANNIE HASLAM, welche durch ihre außergewöhnliche Stimme für viele zum Inbegriff der RENAISSANCE-Musik wurde, war zu diesem Zeitpunkt jedenfalls noch nicht zu denken.

Die Konzertaufnahmen, welche von Sireena Records im Privatarchiv von Jim McCarty ausgegraben und von Marlon Klein im Berliner Exile Studio gemastert wurden, entstanden während der USA-Tournee. Mit „Innocence“, „Wanderer“ und „Bullet“ sind dann von den insgesamt vier Songs der LP diese Stücke zugleich auf der ersten 69er-LP zu finden. Der längste Song aber, das knapp viertelstündige „No Name Raga“ ist auf keiner Studio-LP von RENAISSANCE zu finden.

Live bieten RENAISSANCE hier großartigen Folk-Rock mit viel Spielraum für Improvisationen und, wie es damals die Musikzeitschrift Sounds so schön schrieb, „schmelzend schöne klassizistische Passagen“. Dass wir eine Veröffentlichung dieser Aufnahmen tatsächlich erleben dürfen, scheint einem kleinen Wunder gleichzukommen, weswegen wir auch gerne ein paar Abstriche im Klang machen. Denn trotz aller begeisterter Kritiken zu den beiden Studio-Alben und zu den Live-Auftritten stagnierten die Verkäufe der ersten beiden RENAISSANCE-Alben dermaßen, dass Relf die Band in dieser Besetzung bereits kurz nach der USA-Tournee auflöste.

FAZIT: Noch heute gibt es so einige alteingesessene RENAISSANCE-Fans, die gerade diese Ur-Besetzung um KEITH RELF wegen ihrem raueren Folk-Charakters mehr schätzen als die vielen schönen Melodiebögen, welche die gänzlich neue RENAISSANCE-Mannschaft dann um ANNIE HASLAM bereits ein Jahr später in ihrer ganzen, manchmal etwas zu glatten, Schönheit erklingen ließ.
Jetzt jedenfalls kann sich nach „Live At Fillmore West 1970“ mit der RENAISSANCE-Ur-Besetzung jeder sein völlig eigenes Bild zu dieser Problematik gestalten.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3348x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Seite A (13:34):
  • Innocence (9:19)
  • Wanderer (4:15)
  • Seite B (22:12):
  • No Name Raga (14:20)
  • Bullet (7:52)

Besetzung:

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