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Solitude Aeturnus: In Times Of Solitude (Review)
Artist: | Solitude Aeturnus |
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Album: | In Times Of Solitude |
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Medium: | CD | |
Stil: | Doom Metal |
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Label: | Massacre Records | |
Spieldauer: | 54:44 | |
Erschienen: | 22.07.2011 | |
Website: | [Link] |
Vorsicht: Wer normalerweise jede der seltenen Veröffentlichungen von SOLITUDE AETURNUS jubelnd begrüßt und blind zuschlägt, sollte hier doch einmal genauer hinschauen. Denn „In Times Of Solitude" besteht in erster Linie aus den fünf Tracks des allerersten Demos „And Justice For All..." - aufgenommen 1988 noch unter dem ursprünglichen Namen SOLITUDE und vor allem ohne Aushängeschild und Sänger Robert Lowe. Stattdessen muss man mit Kris Gabehart vorliebnehmen, der eher eine Art melodischen Sprechgesang pflegt. Seine Stimme klingt nicht nur recht kraftlos, sondern bewegt sich auch meist in den immer gleichen, tiefen Lagen, wodurch die Vocals sehr monoton wirken. Die typischen, packenden Oktavsprünge, die verzweifelten, oft fast „weinenden" Melodielinien wurden erst durch Robert Lowes Einstieg (noch im selben Jahr) zum Markenzeichen von SOLITUDE AETURNUS. Da mehrere Nummern des Demos später für die offiziellen Alben neu aufgenommen wurden, lässt sich der gesangliche Quantensprung schön nachvollziehen: So wird z.B. der in der Albumversion markerschütternde Aufschrei „many men will die!" im Refrain von „Transcending Sentinels“ in der hier vorliegenden Ursprungsversion lediglich emotionslos "aufgesagt". Fast hat man den Eindruck, auf dem Demotape wurden nur Guide-Vocals festgehalten, um einem späteren Sänger zu zeigen, welche Textpassagen an welche Stelle kommen sollen, ohne ihm jedoch Melodien vorgeben zu wollen. Das Ergebnis klingt entsprechend grauenhaft und hat mit den magischen, ergreifenden Gänsehautmelodien, die man seit dem offiziellen Debütalbum „Into The Depths Of Sorrow“ mit SOLITUDE AETURNUS verbindet, nichts gemeinsam.
Musikalisch gibt es dagegen kaum etwas zu beanstanden. SOLITUDE AETURNUS agierten damals vielleicht noch ein wenig „leichtfüßiger" (natürlich im Doom-Kontext), manchmal auch temporeicher und nicht ganz so tonnenschwer und zähflüssig wie teilweise in späteren Jahren. Damit steht man den Vorbildern CANDLEMASS noch ein wenig näher, aber auch ein gewisser Thrash-Einschlag macht sich in der Gitarrenarbeit bemerkbar. Die Soundqualität ist bei dem Demo durchaus annehmbar, wenn man berücksichtigt, dass es sich ursprünglich um eine Kassette aus dem Jahr 1988 handelt, der Remaster-Vorgang scheint sich hier ausgezahlt zu haben. Die Live- und Rehearsal-Tracks sollte man dagegen eher als nettes Beiwerk abhaken, denn die rumpelnden und scheppernden Aufnahmen hört man sich sicher einmal interessiert an, aber sie sind nicht für den wiederholten Genuss geeignet.
Leider gibt es von Seiten der Plattenfirma keinerlei Information, welches Line-Up auf welchen Aufnahmen zu hören ist. Bei der zweiten Version von „Sojourner“ aus dem Proberaum scheint jedoch bereits Robert Lowe am Mikrofon zu stehen, so weit man das anhand des völlig verhallten Gesangs im Hintergrund ausmachen kann. Definitiv ist er auf dem letzten Track „Mirror Of Sorrow“ zu hören, eine eher professionelle Demo-Aufnahme, die noch einmal deutlich aufzeigt, was sein Einstieg für SOLITUDE AETURNUS bedeutet hat. Dies ist somit auch die einzig wirklich packende und mitreißende Nummer dieser Zusammenstellung, die man immer wieder gerne hört. Allerdings ist der Song natürlich auch auf „Into The Depths Of Sorrow“ enthalten und somit bereits bekannt.
„In Times Of Solitude“ erscheint als CD und als limitierte, handnummerierte Gatefold-LP.
FAZIT: Als Bonus einer regulären Veröffentlichung oder Teil eines Boxsets wären diese Demo-Aufnahmen besser aufgehoben gewesen. Als eigenständiges Album zum Vollpreis unter dem Namen SOLITUDE AETURNUS macht "In Times Of Solitude" jedoch nur wenig Sinn, bzw. weckt Erwartungen, die es nicht erfüllen kann. Im Gegenteil, da das Fehlen des etatmäßigen Sängers Robert Lowe nicht deutlich klargestellt wird, könnten sich Fans in die Irre geführt fühlen. Denn der Gesang seines Vorgängers Kris Gabehart kann nicht einmal ansatzweise das bieten, was man mit SOLITUDE AETURNUS verbindet.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- It Came Upon One Night
- Transcending Sentinels
- Into Battle
- Sojourner
- Where Angels Dare To Tread
- Rememberance of a Life (Rehearsal Session 1987)
- And Justice For All (Live at Joes Garage 1988)
- Sojourner (Rehearsal Session 1988)
- Mirror of Sorrow (Demo Tape 1988)
- Bass - Chris Hardin
- Gesang - Kris Gabehart, Robert Lowe
- Gitarre - John Perez, Tom Martinez, Edgar Rivera
- Schlagzeug - Brad Kane, Lyle Steadham
- In Times Of Solitude (2011)
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