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Tyler: Favourite Sin (Review)
Artist: | Tyler |
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Album: | Favourite Sin |
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Medium: | CD | |
Stil: | Alternative-Rock für’s Privatfernsehen und Autowerbung |
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Label: | Cosmix Studios | |
Spieldauer: | 52:57 | |
Erschienen: | 15.03.2011 | |
Website: | [Link] |
Wie’s scheint, sind es momentan die privaten Fernsehsender, die eine vermeintlich musikalisch anspruchsvolle Meinungsbildung betreiben. SAT 1 (oder war es doch RTL?) feierte eine Band wie STANFOUR ab und gab ihnen eine Plattform für indie-alternative Popmusik. REAMONN durften sich dort ebenso etablieren – Gleiches gilt wohl nunmehr auch für TYLER, die mit ihrem Video „The Future“ bei Pro 7 in Österreich das biedere Durchschnittspublikum der klauenden Download-Gemeinde begeistern dürfen. Lasst sie uns alle in einen Topf werfen. Am Ende kommt das Gleiche dabei heraus: anspruchsvollere Popmusik als der Kram, nach dem ein Dieter Bohlen sucht, aber auch nicht wirklich Beeindruckendes!
„Don’t Play“ hieß das erste Album von TYLER, das zweite nunmehr „Favourite Sin“. Fast sechs Jahre liegen zwischen den beiden Alben. Aber eine wirkliche Entwicklung ist leider nicht hörbar. Leider! „Favourite Sin“ ist etwas krachiger, aber keinesfalls besser ausgefallen. Bereits der Opener „Brother“ rockt los, als hätten TYLER für sich neue Rock-Gefilde entdeckt. Doch diese Entdeckung verkommt zur eintönigen Wiederholung ewig gleicher Rhythmen, die bedient werden und in „Favourite Sin“ ihre Fortsetzung finden. Auf wirklich Überraschendes wartet man vergeblich. Die Melodien sind kraftvoll, aber nicht abwechslungsreich. Wobei „The Future“ besonders wegen der wirklich interessanten Gesangslinien Hoffnung aufkommen lässt. Da ist dann wieder das Gefühl, das einem COLDPLAY oder STARSAILOR vermittelten und das auf „Don’t Play“ viel intensiver ausgelebt wurde. Nur bleibt es auf „Favourite Sin“ die Ausnahme.
Natürlich werden auch geschickt einige Balladen in die „Lieblingssünde“ eingeflochten. Doch selbst die kratzen nicht im Entferntesten an der Leidenschaft, die ein FISH auf „Gentleman’s Excuse Me“ oder STARSAILOR auf „Alcoholic“, diesem todtraurigen Song über den trinkenden Vater, zu entfachen vermochten. Wie im deutschen oder wahrscheinliche auch österreichischem Bildungssystem gilt für „Favourite Sin“: das Mittelmaß ist Schlüssel zum Erfolg. Schlechter zu sein, bedeutet sowieso durch den Rost zu fallen. Besser zu sein, bedeutet neidisch von der Seite beobachtet und abgeschrieben zu werden, weil man nicht ins Schema passt. TYLER passen ins Schema und würden wahrscheinlich die besten Schulnoten erhalten. Nur zum Glück sind wir hier ja nicht in der Schule, sondern bei nusikreviews.de!
FAZIT: Kurz gesagt trifft folgendes für „Favourite Sinn“ zu: Wirklich geiler Gesang trifft auf weniger geile Musik. Und sogar die momentan gegen den atomaren Gau kämpfenden Japaner haben sich mit ihrem Suzuki dafür entschieden, „Sister Sunrise“ für den Werbespot ihres Autos zu verwenden. Im Grunde kann ja nichts mehr schief gehen, um TYLER in die weltweiten Gehörgänge zu katapultieren. Und jeder, dem dieser Song gefällt, bekommt das geboten, was er erwartet. 14 Suzuki-Werbesongs!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Brother
- Favourite Sin
- The Future
- Your Addict
- Bubblegum
- Computer Home
- Help Me
- Sister Sunrise
- Secret
- Through My Fingers
- Scenario
- Join The Revolution
- Never Fall
- Cant Cry
- Bass - Peter Schönbauer
- Gesang - Lukas Hillebrand
- Gitarre - Lukas Hillebrand
- Schlagzeug - Alex Pohn
- Favourite Sin (2011) - 6/15 Punkten
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