Nachdem DRAUMAR zuletzt "Ein Wintermärchen" erzählt hat, geht es nun ins "Gebirge". Der Ausflug ist zwar nur 20 Minuten lang, dafür aber recht stimmungsvoll geworden. Im Vergleich zum Album haben die Black-Metal-Anteile erfreulicherweise zugenommen, während die atmosphärischen Ambient-Elemente nun eher orchestraler Natur sind.

"Auftakt" und "Gipfelstürmer" sind dann auch komplett gitarrenfrei gehalten und bilden somit den Rahmen für die beiden Hauptsongs. Stimmungsvolle Melodien und Naturklänge sind im Introsong zu hören und zeigen die qualitative Weiterentwicklung von DRAUMAR schnell auf. "Gebirge I" startet mit Chören aus der Konserve und nicht übertriebenem Bombast, ein Flüstern und langsam einsetzende Drums kommen dazu. Schwarzmetallische Gitarren sorgen dann für die Abrundung des Klangbildes, das ebenfalls deutlich besser ist, als zuvor. Akustische Gitarren sorgen für stimmungsvolle Abwechslung und während sich die Spannung im Song langsam aufbaut, wartet man schon auf die Explosion in richtig garstige Gefilde, die aber dann ausbleibt, stattdessen ist der Song zu Ende. Hm. Ähnlich verhält es sich mit "Gebirge II". Ebenfalls ein stimmungsvoller Song, in dem die Flöte geschickt folkloristische Akzente setzt, der aber wegen des gleichbleibenden Tempos nicht so richtig aus dem Quark kommen will. Hier wäre ein bisschen mehr Abwechslung angebracht gewesen, während die Melodien ruhig noch stärker akzentuiert werden könnten.

FAZIT: "Gebirge" ist trotz leichter Schwächen eine ganz hübsch gewordene EP, die eher ruhigen Black Metal mit Soundtrack-artigen Sounds zu einem stimmungsvollen Gedankenausflug in schneebedeckte Höhenzüge macht.