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Purid: Back To Life (Review)
Artist: | Purid |
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Album: | Back To Life |
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Medium: | CD | |
Stil: | Power / Thrash Metal |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 27:58 | |
Erschienen: | 07.09.2012 | |
Website: | [Link] |
Mit ihrer zweiten EP empfehlen sich die Osnabrücker PURID zum Tanz auf überregionalem Parkett. Ihr klanglich zeitgenössisches Ideal verbinden die hart riffenden Männer eingedenk weiblicher Spitze mit alten Tugenden: Songwriting und greifbaren Gefühle.
„Superficial“ geriert sich dank seines Hauptriffs zum hoppelnden Schweden-Hasen, doch die Gitarristen nehmen sich für die Strophen sowie den getragenen Refrain zurück, um ihre Sängerin ins rechte Licht zu rücken. Nach einer kurzen Bridge mit zwei spanischen Zeilen wird ein wenig gegrollt, und fertig ist ein höchst eingängiger Opener ohne technische Kinkerlitzchen. „Too Late“ wird sich später mit einem melancholischen Unterton an dieser Struktur orientieren. Das folgende „Fashion Puppet“ gestaltet sich allerdings etwas rockiger, woran das kehlige Keifen zu (noch einmal) skandinavisch anmutenden Sechzehntel-Melodien (Black Metal?) nichts ändert. Auch hier gilt: aufs Wesentliche beschränkt und vom Kernmotiv her so zwingend, dass man sich wiederholt daran erfreuen mag.
Das markante „The Game“ ist der stärkste Track dieser Vorstellung. Alexandra singt besonders einfühlsam, und die im Gegensatz zum Rest ungleich herbere Bridge zum Ende hin packt ordentlich im Genick. Wuchten PURID eine weitere Schippe instrumentalen Esprit drauf, bestehen sie vermutlich auch vor internationaler Kulisse; so beschränken sie sich noch ein wenig, da ihre Arrangements zuweilen ähnlich anmuten, aber der Stil ist ein origineller und dürfte weniger Traditionalisten ansprechen als die neue Generation zwischen Power Thrash und Core. Dafür steht auch der Abschluss „Decide Or Die“ (toll gefühlvolle Auflösung zum Schluss), in dem die Frontfrau mit sich überschlagender Stimme intoniert, allerdings zum Glück glaubwürdiger als die Fleischtunnel-Elefanten der Szene.
NEVERMORE wurden mehrmals im Zusammenhang mit dieser Band als Vergleich bemüht, was aber allenthalben am ähnlich kraftvollen Gitarrensound und dem Härtegrad generell liegt; die spielerische Brillanz der Amerikaner bleibt auf der Strecke, dafür fokussieren PURID den Song an sich, womit vielleicht Warrel Danes Soloalbum eine bessere Referenz darstellt. Die Solos sind knapp gehalten, dafür zünden die Riffs sofort, vor allem im treibenden „Anorexic“ (Die Texte sind im Übrigen ebenfalls recht schlichter Natur und muten bisweilen ein wenig naiv an, dafür andererseits umso ehrlicher). Alexandra erweist sich als facettenreiche Sängerin, die wie die Band generell auch Freunden von CRIPPER gefallen dürfte.
FAZIT: In Deutschland gibt es kaum eine Truppe, die sich mit PURID vergleichen lässt. Ihr zweckmäßig (Eingängigkeit, leicht nachvollziehbare Emotionen) ausgerichteter Power Metal im weitesten Sinn hat definitiv Zukunft, und vor allem live dürfte hier die Kuh fliegen. Retro-Thrash wird schal, Retro-Rock sowieso … also Zeit für jemanden, der einen anderen Dreh versucht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Back To Life (Intro)
- Superficial
- Fashion Puppet
- Too Late
- Anorexic
- The Game
- Decide Or Die
- My Own Worst Enemy (EP) (2007)
- Back To Life (2012)