Partner
Services
Statistiken
Wir
Sectu: Gerra (Review)
Artist: | Sectu |
|
Album: | Gerra |
|
Medium: | CD | |
Stil: | Death Metal |
|
Label: | Vicisolum Productions | |
Spieldauer: | 41:00 | |
Erschienen: | 14.09.2012 | |
Website: | [Link] |
Willkommen zum Telekolleg „Zen und die Kunst des Death Metal“. Durch die Sendung führen sie heute Meister Stefan Lundgren und seine Mitbrüder...
Vielleicht ist es dieser feine Unterschied, der aus einem handwerklich kompetent gezimmerten Death Metal-Album ein packendes Werk macht. Die Stockholmer machen im Grunde nichts anderes als ihre zahlreichen Kollegen und klatschen einen Großteil der diesjährigen Ernte mühelos an die Wand. Nicht, weil sie so genial wären, sondern weil sie fokussiert und mit größter Präzision durch ihre Songs pflügen und damit eine immense Energie freisetzen. Man lauscht gebannt dem komplexen Songmaterial und muss doch nie fürchten, den Faden zu verlieren. Das Gleiche gilt für SECTU: Die Band agiert stimmlich und klanglich machtvoll und brutal, doch bleibt während der Songs immer Luft zum Atmen und es scheint, als würden sich die Burschen ihre akustischen Genickschläge mit majestätischer Bewegung aus dem Handgelenk schütteln.
„Gerra“ dürfte vor allem bei denen auf fruchtbaren Boden fallen, die auf traditionellen, technischen Death Metal ohne Skandinavistik-Diplom stehen. Von Westen grüßen OBITUARY, NILE und SUFFOCATION, aus dem Süden NECROPHAGIST und OBSCURA. SECTU reizen die Extreme nicht so aus wie die erstgenannten Bands. Stefan Lundgrens Growls sind eher heiser und nicht so tief, ansonsten aber einwandfrei. Die Gitarrenarbeit kann mit der des Herrn Suicmez auch nicht wirklich mithalten, die Machart aber ist die gleiche, und geblastet wird dennoch, was das Schlagzeug hält. SECTU gehen einen anderen Weg, um den Hörer zu beeindrucken.
Die Schweden verstehen sich nämlich einerseits auf Riffing mit erkennbarer melodischer Struktur, die weder nach Göteborg, noch atonal klingt. Die ganz großen Überhooks fehlen, aber der Stoff ist durchgehend sehr gut bis großartig. „Havoc“ und „Declaration Of War“ seien als Anspieltipps empfohlen. Faszinierend sind außerdem die vielen kleinen Kabinettstückchen, die reibungslos in den Gesamtfluss integriert sind. Das geile Ende von „Divest“, bei dem Gitarren und Doublebass einmütig zum Ausrasten einladen, zeigt deutlich, dass hier erfahrene Instrumentalisten (u.a. von MÖRK GRYNING, NECRONOMICON und EVERGREY) am Werk sind.
Ebenso gekonnt bremsen SECTU aber auch immer wieder ab, um bedrohlich die Groovekeule zu schwingen. Dabei geht das Tempo manchmal fast auf Doom Death-Niveau runter, aber da die Brutalität dadurch zusätzlich erhöht wird, sollte das auch keinem High Speed-Fanatiker sauer aufstoßen. Einzig bei „Court Of The Sloths“ wird mir als Tech Death-Fan eine zu ruhige Bleikugel geschoben, schlecht ist der Song aber beileibe nicht.
FAZIT: Ein schönes Nahrungsergänzungsmittel für alle Knüppelfreunde der Höher-schneller-weiter-Fraktion. Gitarristisch schwer zu knacken, doch ohne endlose Gniedelsolos, brutal, aber sauber produziert, und mit seltener Geschlossenheit und Hingabe gespielt. Starkes Teil!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Gerra
- Incinerate
- Nightwraiths
- Summon The Bringer Of Demise
- Havoc
- Court Of The Sloths
- Manifest
- Declaration Of War
- Allured God
- Divest
- The All Engorging Furnace
- Bass - Johan Niemann
- Gesang - Stefan Lundgren
- Gitarre - Anders Exo Ericson, Stefan Lundgren
- Schlagzeug - Calle Bläckström
Interviews:
-
keine Interviews