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Thot: Obscured By The Wind (Review)
Artist: | Thot |
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Album: | Obscured By The Wind |
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Medium: | CD | |
Stil: | Indie Industrial Electronic Rock |
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Label: | White Leaves Music | |
Spieldauer: | 45:03 | |
Erschienen: | 22.03.2011 | |
Website: | [Link] |
"Vegetal Noise Lovers“: Was immer das sein mag, an diese Fraktion richtet sich die Musik der belgischen Band THOT. Muss ein interessantes Häufchen sein, denn „Obscured By The Wind“ ist ein eigenwilliges Gebräu von hohem Spannungsfaktor. Diverse Singles, EPs und Remixes im Backkatalog erscheint das aktuelle Album in drei Versionen. Als Download – frei oder mit selbst gewähltem Betrag – mit 10 Tracks; als limitierte 11-Track-CD oder in einer speziellen Edition, die neben 13 Songs auch noch ein T-Shirt enthält. Da sollte doch für jeden etwas dabei sein, der scharf gespielten Rock mit elektronischer Schlagseite, Industrial-Geschrammel im Angesicht einer zu schnell laufenden Stechuhr und orchestralen, weltmusikalischen und romantischen Ruhepausen mit Piano-Begleitung, schätzt
Der Einstieg „Eolien“ legt vor; keine Sphärenklänge auf der Harfe, sondern nach kurzem Auftakt so eine Art SPARKS auf Speed – This Factory Isn‘t Big Enough For The Both Of Us. Beißende Gitarren, nervöse Schlagzeugrhythmen, düster rumorende Synthies; THOT spielen nicht ganz so intellektuell verschachtelt wie NIN, aber filigraner und vor allem wuchtiger rockend als MARILYN MANSON. Ein Höhepunkt ist „Spellbound Fields“, das nach sanftem, beinahe liebestrunkenem Duett-Beginn zu einem wahrhaften Stakkato anwächst, um dann in das ebenso ruhig startende Drum’n‘Bass-lastige „Blue And Green (are melting down in a seed)“ überzugehen, dessen Ende von nahezu manischer Eindringlichkeit ist.
Das ist manchmal aufreibend, wie das hingerotzte „Ortie“, ein Pogo-Traum für agile Roboter. THOT verlieren im elektrischen Stakkato aber nie das Gespür für Melodien und lassen diese auch nicht hinter aufgetürmten Soundwällen verschwinden. Zum Schluss gibt es mit dem Titeltrack noch ein ganz besonderes Schmankerl. Ein orchestraler, chansonesquer Soundtrack zum letzten Tanz der Schaufensterpuppen in einer stillgelegten Fabrik. Raum für Töne, Raum für Bilder. Marguerite Duras is in the house. Groß.
FAZIT: Starkes Album mit ganz eigenem Charakter. Selten genug. Als wären die Landsleute von TUXEDOMOON in Gestalt einer höchst individuellen EBM-Band wiedergeboren worden. „Heavy Vegetal Noise Music“ – warum nicht? Wenn der vegetative Krach so geschickt zwischen Ruhe, Sturm und allen Phasen mittendrin pendelt, kann man schon zum „Lover“ werden.
Was die geheimnisvolle Besetzung angeht, lässt sich nur sagen, dass Grégoire Fray der Kopf von THOT ist und live von Gil de Chevigné (Drums, Electronics), Hugues Peeters (Piano, Keyboards), Julien Forthomme (Bass) und Arielle Moens (Videos Projektionen) unterstützt wird. Weitere Infos werden gerne entgegen genommen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Eolien
- Take A Bow And Run
- Dancing In The Corn
- Moved Hills (Edit)
- Spellbound Fields
- Blue and Green (Are Melting Down In A Seed)
- Ortie
- Solid Insecure Flower
- The Hour Speller
- Obscured By The Wind
- Sonstige - Grégoire Fray u.a.
- Obscured By The Wind (2011) - 11/15 Punkten
- Delta (2024) - 10/15 Punkten
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