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tEóRia OdraZu: Komplet (Review)
Artist: | tEóRia OdraZu |
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Album: | Komplet |
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Medium: | CD | |
Stil: | Alternative / Indie / Prog |
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Label: | Hevhetia | |
Spieldauer: | 76:45 | |
Erschienen: | 21.10.2011 | |
Website: | [Link] |
„Komplet“ ist, wie der Namen vermuten lässt, eine Zusammenstellung des wesentlichen Werkes der Avant-Rocker TEÓRIA ODRAZU. Das Digipack beinhaltet ein Album vom Beginn der Neunziger sowie eine Livescheibe mit jeweils davor und danach entstandenen Aufnahmen.
Das Quartett war seiner Zeit hörbar voraus und wäre vermutlich auch heute ein Quertreiber, denn eine rhythmisch Pingpong spielende Version von Alternative Rock mit schrägem Gesang und Bläsersatz möchte der Mainstream nach wie vor nicht hören. Hinzu kommt, dass der slowakische Textvortrag einem Verständnis der Message der Musiker abträglich ist, aber wie dem auch sei: spannend anzuhören sind die knappen wie virtuosen Stücke der Jungs definitiv.
Die Gruppe arbeitet häufig mit Dissonanzen („Len Tak, Z Nudy“, eine Dekonstruktion von O du lieber Augustin“) und erreicht erstaunliche Härtegrade, deren Intensität jedoch umso weiter abnimmt, je wechselhafter die Musiker aufspielen – und dies tun sie mit schwindelerregender Häufigkeit. „Bolo Bo Bolo“ könnte von THE MARS VOLTA stammen, zumal Steklác ähnlich quengelt wie Cedric Bixler-Cevala. Genauso sperrig wie die Amerikaner muten auch die Osteuropäer über weite Strecken hinweg an, wohingegen etwa „Schod“ recht eingängig funkt und der Antreiber „Cierne Oci, Co Placete“ mit Doublebass ordentlich treibt, sodass man darüber hinwegsehen kann, dass sich die Saitenfraktion andauernd bewusst selbst die Beine stellt.
Die Stimmung des Albums, damals selbstbetitelt veröffentlicht, ist entsprechend düster, fiebrig und manchmal auch wütend („Raz Zo Sna“). Die schrullige Ballade „Anjelské Poriadky“ bietet angesichts dessen einen angenehmen Ruhepol – wenngleich relativ gesehen, denn wie gesagt: Schönklang geht anders, Spielwitz ist wenn nicht alles, so doch vieles für TEÓRIA ODRAZU.
Die Livestücke zeichnen zum Teil sich durch deutlich unterschiedliche Arrangements und eine intime Atmosphäre aus, was man gleich beim schmachtenden „Tu“ hört. Die Soundqualität schwankt allerdings und erreicht, teilweise nur Proberaum Niveau, derweil andererseits deutlich zugängigere Stücke unter den Nicht-Album-Tracks vertreten sind, etwa „Skalicil Som Komára“ und das swingende „Zabíjacka“. Dessen ungeachtet sind TEÓRIA ODRAZU aber definitiv eine Entdeckung wert und gerade unter Berücksichtigung ihrer Quasi-Vorreiterrolle wichtig.
FAZIT: Der experimentelle Rock von TEÓRIA ODRAZU, deren Musiker in ihren Breitengraden längst etabliert sind und sich in Kulturprojekten verdingen, sucht in puncto Originalität seinesgleichen und ist in Form dieser Compilation ein Füllhorn für Entdecker, die das rebellisch aufwiegelnden Moment mutmaßlich alternativer Musik vermissen. Das hier ist der real deal, von wegen MR. BUNGLE und so …
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Kedy? Co?
- Zavrazdeny Zemiak
- Len Tak, Z Nudy
- Bolo Bo Bolo
- Schod
- Cierne Oci, Co Placete
- Raz Zo Sna
- Spi-óni
- Anjelské Poriadky
- Facky
- Co Vravia
- Dobrovl'ne Nasilu
- Tu
- Skalicil Som Komára
- Je Mi Zle
- Zabíjacka
- 8 a 1/2 Hodiny
- Spoza Nasich Lúk
- Anjelské Poriadky
- Zavrazdeny Zemiak
- Tu
- Bass - Julo Fujak
- Gesang - Peter Steklác
- Gitarre - Peter Varso Varsavik
- Schlagzeug - Vlado Sustek
- Komplet (2011) - 12/15 Punkten
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