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Antigama: Meteor (Review)
Artist: | Antigama |
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Album: | Meteor |
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Medium: | CD | |
Stil: | Avantgarde Grindcore |
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Label: | Selfmadegod Records | |
Spieldauer: | 29:24 | |
Erschienen: | 28.05.2013 | |
Website: | [Link] |
Wie oft hat man die olle Phantasiefigur da oben darum gebeten, dass es Hirn regnen möge. ANTIGAMA dachten sich offensichtlich: Wenn sich etwas auf diesem Planeten ändern soll, dann reichen nicht nur ein paar Gehirnkrümelchen, nein, da muss ein zerebraler Meteor auf der Erde einschlagen. Fürwahr ein schönes Covermotiv.
Mit der Rückkehr des Ursängers Lukasz Myszkowski bewegten sich ANTIGAMA bereits auf der EP "Stop The Chaos" deutlich vernehmbar in Richtung ihres älteren Schaffens, doch das bedeutet keinesfalls, dass sich dieses polnische Quartett nun limitiert und einen auf Retro macht. Im Gegenteil: Das Gespann knüpft eher wieder an die Ursprüngen an und probiert sich von diesem Ausgangspunkt noch einmal aus - nur anders. Im technisch höchst anspruchsvollen Grindcore-Gemisch wird gleichzeitig NAPALM DEATH und SCATMAN JOHN gehuldigt ("Fed By The Feeling"), beim Titeltrack wird mal ganz fix STRAPPING YOUNG LAD Huhu gesagt. In "The Key" hingegen finden sich einmal mehr heftigst dissonante Töne wieder, während "Crystal Tune" ein wirrer Blastbeat-Brecher mit Taschenrechner-Attacken ist, der die Gehirnwindungen neu verblrgwsxgn47!@.
"Stargate" mutet hingegen als Semi-Intro wie eine Mixtur aus spacigen Sounds und einer Grindcore-Mathcore-Version von NOCTURNUS an, und in "The Signal" gesellen sich dann noch ein paar alte VOIVODismen hinzu. Seinem Namen alle Ehre macht "Turbulence", das Prog Rock, Breakbeat, Noise und Extremmetal unter einen Hut bringt. Die kosmische Note, die diversen Songs wie festgetretener Kaugummi auf dem Asphalt anhaftet, birgt auch der vorletzte Song "Perfect Silence" in sich, ist aber in seiner Gesamtheit deutlich hektischer, nervöser, dissonanter, kratzbürstiger und zermürbend-monotoner als andere Albumteile. Das nicht minder spacige "Untruth" bildet anschließend einen starken Kontrast zum vorangegangenen Song, denn nach einem Soundscape-Intro tönt man wie der böse Bruder alter FEAR FACTORY, RED HARVEST oder den eben schon erwähnten STRAPPING YOUNG LAD, bevor ANTIGAMA auch mal dem Deathcore einen Besuch abstatten und eine Kiste Industrial mitbringen.
FAZIT: "Meteor" ist Vorwärts und Rückwärts gleichzeitig, ohne allerdings auf der Stelle zu treten. Hierbei bewahren sich die Osteuropäre das schwindelerregend hohe Niveau, das man von ihnen gewohnt ist. Technische Virtuosität, phantastische und überraschungsgeladene Songs sowie eine viehische Intensität, gemischt mit Progressivität im Wortsinn - es gibt viele Gründe, das neueste ANTIGAMA-Album zu bejubeln.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Collapse
- The Key
- Prophecy
- Meteor
- Fed By The Feeling
- Crystal Tune
- Stargate
- The Signal
- Turbulence
- Perfect Silence
- Untruth
- Bass - Michal Zawadzki
- Gesang - Lukasz Myszkowsk
- Gitarre - Sebastian Rokicki
- Schlagzeug - Pawel Jaroszewicz
- Resonance (2007) - 10/15 Punkten
- Warning (2009) - 12/15 Punkten
- Stop The Chaos (2012)
- Meteor (2013) - 12/15 Punkten
-
keine Interviews
Kommentare | |
Mirko
gepostet am: 20.06.2013 User-Wertung: 13 Punkte |
"Experimental" passt imho besser als "Avantgarde", aber es ändert nichts an der Tatsache, dass ANTIGAMA die wohl beste Grindcorescheibe nach der Hochära von ROTTEN SOUND, NASUM & Co abgeliefert haben. Toller Sound, für Grindcore höchst abwechslungreich und trotzdem immer voll auf die Zwölf. Glückwunsch! |