Diese vier Stücke deuten auf MATTEO CAPREOLIs nächtes Album "Zu Hause" hin. Der Stuttgarter ist hauptsächlich Drummer, zeigt sich hiermit jedoch als Rundum-Songwriter, der sich auf staubige Arrangements versteht.

Dementsprechend schummrige Americana bietet "Kinder des Lichts" auch, das Titelstück wie der Vier-Tracker insgesamt. Gleich im Titelstück legt Matt zudem ein ausgesprochen gutes Händchen für klasse Reime an den Tag, diese gekleidet in und geschmückt durch Pfeif-Chöre, ordentlich Reverb und subtile Rhythmen. Das Instrumentarium bleibt akustisch und macht die Musik des Protagonisten anheimelnd warm.

"Plan B" erweist sich als Zuversicht spendendes Liedermacher-Stück im klassischen Sinn, in dem im Hintergrund eine Menge geschieht. Richtiggehend genial liest sich der Text von "Sag was du denkst", das mit Fiddle wie fast sakralem Gesang beeindruck. Capreoli liebt das Detail generell und hat darin auch etwas zu sagen, auf so langer Distanz wie hier (bis zu sechs Minuten) oder kürzer wie im rührenden Finale "Versprechen", wo Gospelchor und minimalistische Bass-Begleitung Gänsehaut verursachen. "Kinder des Lichts" macht sehr, sehr viel Lust auf das Album, und Capreoli ist eine erfreuliche Überraschung am deutschen Liedermacher-Himmel, der die Welt gehören sollte.

FAZIT: Vier Stücke mit Suchtfaktor und Texten fürs Poesie-Album ohne belehrenden Zeigefinger. "Kinder des Lichts ist intime Klangkunst eines hörbaren Vollblut-Musikers und muss im großen Stil gehört werden, auf dass Capreoli eine große Nummer wird.