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So Hideous: Last Poem/First Light (Review)
Artist: | So Hideous |
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Album: | Last Poem/First Light |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 32:49 | |
Erschienen: | 25.10.2013 | |
Website: | [Link] |
Nach ihrer ersten EP aus dem Jahr 2011 haben sich die New Yorker SO HIDEOUS deutlich gesteigert; dieses Debüt markiert im Gegensatz zu ihren ersten Gehversuchen eine Emanzipation vom allzu sklavisch heruntergebeteten Black Metal post-2000, obschon man immer noch hört, dass die in den Staaten praktizierte Lesart des Stil Pate steht.
"Last Poem/First Light" bezeugt aber im Gegensatz zum krampfigen "Underground" vor allem eines: Klasse und Klotzen statt Kleckern, denn SO HIDEOUS haben mit dem Tontechniker gearbeitet, der bereits Lou Reed und Sting betreute, derweil alle zehn eingesetzten Streichinstrumente nebst Tuba von einem Ensemble eingespielt wurden, und dementsprechend opulent klingt die Scheibe auch - nicht zu vergessen ein Gesangsquartett, das Chris Cruz' herbes Geschrei begleitet.
Dass die Gruppe wie in der Extrem-Szene in den Staaten fast üblich Wurzeln im Hardcore besitzt, hört man vielleicht irgendwie an ihrer Attitüde, doch wenn Bandkopf Brandon angibt, die ausschließlich am Klavier ersonnenen Kompositionen seien von Soundtracks und Minimalisten des 20. Jahrhunderts (höre den Beginn und das Ende des ansonsten rasend manischen "Stabat Mater") beeinflusst, trifft dies den Kern der Sache schon eher und ist beileibe kein intellektuelles Geschwurbel. Spätestens das abschließende Epos "Glory", ein Beinahe-Instrumental mit rauschhafter Steigerung, unterstreicht dies mit Nachdruck.
Umso erstaunlicher, dass jeder Genre-Fan mit den abgesehen vom Finale ausgesprochen kompakten Stücken der Band klarkommen müsste. "Rising" lebt von Dissonanzen, die nach DEATHSPELL OMEGA in light klingen, wohingegen "My Light" ob seiner Harmonie und verzweifelten Ausdrucksart fast zu Tränen verleitet. Worin der Unterschied zwischen Schwarzmetall mit kitschigem Keyboard-Bombast und wirklich sinfonischen Metal besteht, hört man bitte in "Rhapsody" nach - und begeistert sich nebenbei für die hervorragende Schlagzeugarbeit. Das melancholisch dichte "Last Poem" erinnert an "Manifestation Of Seasonal Bleeding" von DEKADENT, einem ähnlichen Kuriosum wie SO HIDEOUS aus Slowenien.
FAZIT: Wer glaubt, momentan auf der Höhe zu sein, was fortschrittlichen Black Metal angeht, hat seine Rechnung ohne SO HIDEOUS gemacht, die in Zukunft definitiv ein Wörtchen mitzureden haben, wenn es um die Weiterentwicklung dieses Stils geht, ohne dessen Ursprünge im Wahnhaften, Zornigen zu verleugnen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Rising
- Stabat Mater
- My Light
- Rhapsody
- Last Poem
- Glory
- Bass - Chris Cruz
- Gesang - Chris Cruz
- Gitarre - Etienne Vazquez, Brandon Cruz
- Keys - Brandon Cruz
- Schlagzeug - Danny Moncada
- Last Poem/First Light (2013) - 13/15 Punkten
- None But a Pure Heart Can Sing (2021) - 13/15 Punkten
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