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The Gebruder Grim: Bamberg Apocalypse (Review)
Artist: | The Gebruder Grim |
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Album: | Bamberg Apocalypse |
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Medium: | CD | |
Stil: | Heavy Metal |
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Label: | Skycap Records | |
Spieldauer: | 33:56 | |
Erschienen: | 14.09.2012 | |
Website: | [Link] |
Einst war Sänger und Gitarrist Berni Mayer im MTV- und VIVA-Dunstkreis aktiv, doch recht bald hat es den Niederbayern auf die kreative Seite des Business verschlagen, und da macht er mehr oder minder das, was er will. Im Jahr 2012 veröffentlichte er via Heyne und Heyne Hardcore die beiden etwas andersartigen Romane „Mandels Büro“ (Rezension auf booknerds.de) und „Black Mandel“ (Rezension auf booknerds.de), in denen zwei ehemalige Musikjournalisten in den Detektivjob hineingerutscht sind und dem Schlawinertum diverser Personen ein Ende zu setzen versuchen.
Doch auch musikalisch war Mayer alias „Wolfman X“ nicht untätig und hat gemeinsam mit Drummer The Goat Bishop und Bassist Lutz „Tower“ Dammermann im Jahre 2011 die Debüt-EP „Waltzes“ auf die Menschheit losgelassen - und im September 2012 schob man bereits das erste richtige Album nach. Das erste Wort, was dem Fan harter Klänge durch den Kopf huscht: Oldschool! Und zwar as fuck.
Sagen wir's mal so: Während sich andere, auch große, jahrzehntelang etablierte Bands abmühen, an alte Zeiten anzuknüpfen, tönt das, was die drei GEBRUDER hier fabrizieren, so herrlich ungezwungen, unaufgesetzt und aus Herz und Bauch heraus komponiert und performt, dass selbst dem Verfasser dieser Zeilen, der des klassischen Heavy Metals eigentlich schon sehr lange sehr müde geworden ist, ein von unverklärter Nostalgie erfülltes Grinsen ins Gesicht schleicht.
Gerade an den älteren BLACK SABBATH haben die drei wohl einen Narren gefressen, ebenso wird alten, richtig alten METALLICA, frühen, dreckigen IRON MAIDEN und hier und dort auch DIAMOND HEAD mehr als deutlich mit tiefster Verbeugung innige Liebe demonstriert. Ebenso, so kann man dem Waschzettel entnehmen, zeigen sich THE GEBRUDER GRIM gelegentlich von CORROSION OF CONFORMITY anno „Deliverance“ (also kein Hardcore, sondern doomiger Stonerrock) beeinflusst, was hiermit anhand des Besitzes jener Platte seitens des Schreibsklaven nur heftigst nickend bestätigt werden kann.
Man darf sich natürlich fragen, wer heute noch eine solche Scheibe benötigt, wenn alles schon „damals im Original“ geschrieben wurde, doch das Trio käut den altschuligen Kram nicht einfach wieder oder versucht ihn gar ins aktuelle Jahrzehnt zu transportieren, sondern tut das gänzlich ohne Kalkül, sondern vielmehr mit ehrlichem Gefühl, aufrichtiger Lust und letztendlich einfach aus Liebe zur geliebten Musik. Ganz ohne Vorgaben und Marketingfirlefanz. Dieses Reine, Pure und Unverfälschte macht das Dargebotene am Ende um so kostbarer. Und: Auch das Songwriting bietet keinen Anlass zur Kritik.
„Bamberg Apocalypse“ (Erklärung auf Wikipedia) lebt auch hinsichtlich des Sounds eher in den Achtzigern, was als absolutes Qualitätsmerkmal zu interpretieren ist: Die Drums klingen nicht nach digitaler Nachbearbeitung inklusive Korrektur und Vereinheitlichung, die Gitarren hören sich an, als hätte man sie direkt vom Verstärker via Mikrofon abgenommen, der Bass bumpert pur über den Boden, und „dem Wolfman X seine Stimme“ verfügt ebenfalls über viel Livecharakter - wer die typische leicht verhallte Gesangsaufnahmetechnik der alten METALLICA-Scheiben zu schätzen weiß, wird sie auch hier lieben.
Hinsichtlich der Texte werden allerdings aktuelle Themen wie beispielsweise die Fukushima-Katastrophe, die Absurdität des Militarisierungswahns, Extremismus, Religion und deren Instrumentalisierung und weiteren politischen und gesellschaftlichen No-gos post millennium verarbeitet.
THE GEBRUDER GRIM darf also nicht einfach nur als ein Spaßprojekt gesehen werden, sondern als eine Bandformierung, die auf unaufdringliche Art und Weise passioniertes Musizieren und eine mehr als ernsthafte Message miteinander verbindet. Auch ist angenehm, dass die Band nun nicht im Zuge der Buchveröffentlichungen Mayers als „Die Band des Mandel-Schreibers“ vermarktet und ausgeschlachtet wird, sondern einfach als die Herzensangelegenheit belassen wird, die sie offensichtlich ist.
FAZIT: Hier wurde nicht geplant, sondern einfach gemacht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Bamberg Apocalypse
- King Of The Graves
- The Pain
- Wrecking Zone
- Northern Soul
- Supercharged
- We Are The Dead
- Waltz Of Death
- Dammerung
- Bass - The Goat Bishop
- Gesang - Berni Mayer
- Gitarre - Berni Mayer
- Schlagzeug - Lutz Dammermann
- Bamberg Apocalypse (2012) - 11/15 Punkten
- The Priestess EP (2013)
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