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Thornwill: Requiem For A Fool (Review)
Artist: | Thornwill |
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Album: | Requiem For A Fool |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Heavy/Power Metal |
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Label: | Nail Records/Hammer Music | |
Spieldauer: | 53:17 | |
Erschienen: | 26.04.2013 | |
Website: | [Link] |
Die Anfang des Jahres veröffentlichte Gratis-Download-EP „I Am Hope“ deutete es bereits an, dass bei den ungarischen Power Metallern von THORNWILL die Qualitätskurve steil nach oben zeigt. War das Debüt „Implosion“ ein ordentliches Stück Metall mit Luft nach oben, überzeugte das Quartett auf „I Am Hope“ mit drei stilistisch unterschiedlichen, aber umso gelungeneren Tunes im Dreiländereck Heavy/Power/Thrash Metal.
Und mit dem zweiten Longplayer „Requiem For A Fool“ legen THORNWILL ein richtig fettes Brikett nach. Die zwölf Songs sind grundsätzlich dem Power-Metal-Genre zuzuordnen, fahren aber ebenso regelmäßig auf traditionellen Metal-Schienen wie sie auch mal einen Umweg über Thrash-Schnellstraßen nehmen. Und auch wenn das Ganze einen zeitgemäßen Anstrich in Form einer wirklich sensationell guten und transparenten Produktion bekommen hat – hier hört man regelmäßig den pumpenden Bass, sowas gibt’s doch heutzutage viel zu selten! – und reichlich Punch, Eier und Härte besitzt, sind es insbesondere die melodischen Gitarrenparts, die „Requiem For A Fool“ die Krone aufsetzen.
Sänger Álmos Gábor hat im Vergleich zum Debüt extrem zugelegt, zeigt sich sowohl bei den Songs mit kraftvollem Shouting wie bei den melodischen Klargesangspassagen stimmsicher. So passen seine Vocals stets zur Ausrichtung der Songs, die mal nach VICIOUS RUMORS neueren Datums klingen, mal ANNIHILATOR zu deren „kommerziellen“ (haha!) Zeiten Anfang der 90er-Jahre gut zu Gesicht gestanden hätten oder auch mal ANGEL-DUST’schen Anspruch besitzen. Noch großartiger ist allerdings das, was Márton Szabó und Krisztián Ágoston auf ihren zwölf Saiten veranstalten. Unglaublich liebevoll arrangiert, dabei trotz aller ausufernder Passagen zum Trotze stets songdienlich und nie in den Mittelpunkt drängend agieren, sondern lediglich eine unheimlich dichte Atmosphäre im Hintergrund kreieren.
Neben den bereits genannten stilistischen Variationen beweisen THORNWILL auch beim Tempo großes Geschick, haben den schweren Groover ebenso im Programm wie den Doublebass-Kracher oder die spröde, unprätentiöse Ballade. Und immer, wirklich immer, Verzeihung für die Wiederholung, gibt’s die Kirsche auf der Torte in Form von fantastischen und unaufdringlichen Melodien – dafür haben die Magyaren einfach ein Händchen entwickelt.
Unter den zwölf Tracks befindet sich mit „Eat Me Alive“ eigentlich nur ein etwas schwächerer Song, der ein wenig ziellos dahindümpelt. Dafür bietet man mit dem fulminanten wie melodiösen Opener „Struck By Lightning“, dem vertrackten „Alone“, dem rasanten „Lost Millenium“, dem Riff-Monster „I Am Hope“ (diese Gitarren!), dem abwechslungsreichen Überhit „Requiem For A Fool“, dem bereits genannten „It’s Virtual“, dem Aaron-Randall-Tribut „Take Me Away“, dem heftig riffenden „Destroy The Machines“ und der feinen Akustikballade „Remember Me“ neun absolute Volltreffer, die in die Sammlung von jedem Supporter des Power und Heavy Metal (und zwar dem echten Metal, nicht diese schwülstige Euro-Keyboard-„Metal“-Suppe!) gehört.
FAZIT: Wem das alles noch nicht reicht: Wie schon bei „Implosion“ bieten THORNWILL neben der hervorragenden Musik auch noch ein umfangreiches Booklet mit allen Texten, angesichts deren liebevollen und detailreichen grafischen Gestaltung so manche arrivierte Band blass werden müsste. Ein feiner Bonus – wer das nicht braucht: Die Songperlen funktionieren natürlich genauso gut in der kostengünstigeren Downloadversion.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Struck By Lightning
- Alone
- Lost Millenium
- I Am Hope
- Requiem For A Fool
- It's Virtual
- Eat Me Alive
- Take Me Away
- Open Your Eyes
- Destroy The Machines
- Remember Me
- Cape Fortune
- Bass - Tamás Paróczi
- Gesang - Álmos Gábor
- Gitarre - Márton Szabó, Krisztián Ágoston
- Schlagzeug - Péter Knausz
- Implosion (2010) - 9/15 Punkten
- I Am Hope (2012) - 12/15 Punkten
- Requiem For A Fool (2013) - 13/15 Punkten