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Vom Fetisch der Unbeirrtheit: Vertilger (Review)

Artist:

Vom Fetisch der Unbeirrtheit

Vom Fetisch der Unbeirrtheit: Vertilger
Album:

Vertilger

Medium: CD/Download
Stil:

"Black Metal"

Label: Temple Of Tortorous
Spieldauer: 63:49
Erschienen: 23.09.2013
Website: [Link]

"Vertilger" funktioniert vermutlich nicht ohne den absolut hanebüchenen Psychologie-Grundkurs, den das Projekt im Zusammenhang mit diesem Album abhält. Schon "Psychohygiene" war ein zusammenhangloser Wust aus schlecht programmiertem Drumcomputer, abwegigen und nicht funktionierenden Einbrüchen im dissonanten "Black Metal"-Kontext (die Anführungszeichen stehen hier bewusst) sowie jeder Beschreibung spottendem "Gesang" (dito). Mit diesem Album setzt sich das Elend fort.

VOM FETISCH DER UNBEIRRTHEIT sind schlichtweg unhörbar. Ihre "Songs" entbehren rhythmischer und überhaupt struktureller Stringenz, wobei man sich das hibbelige Gitarrenspiel noch schönhören und euphemistisch mit französischen Visionären der Szene assoziieren könnte. In letzter Konsequenz aber lässt der akustische Durchfall auf "Vertilger" im Gegensatz zu besagten Grenzgängern, Könnern und zielstrebigen Künstlern (!) auf emotionaler Ebene kalt.

Die Stücke ("Schabenbrut" schlägt mit qualvollen 21 Minuten zu Buche) stellen Reihungen dar, Assoziationsketten nicht einmal schlecht gespielter oder unintelligenter Melodie-Fragmente, jämmerlicher Stimmäußerungen und mitunter auch Industrial- bis Noise-artiger Elemente. Hinzu kommen obligatorischer Drone oder Ambient wie mit "Multiformale Leiberdimension", das unfreiwillig komische Hörspielqualitäten an den Tag legt, doch was sonstige Vorzüge angeht, so besitzt "Vertilger" keine. Die beiden Macher schüren vielleicht gerne Aggressionen, was ihnen zumindest mit den enervierenden Vocals gelungen ist. Über den Rest lacht man einmal, und gut ist.

FAZIT: Ohne VOM FETISCH DER UNBEIRRTHEIT den Ernst abzusprechen klingt "Vertilger" nach Pseudo-Kunst, weil es dadurch gefallen möchte, dass es nicht gefällt, und da dies seine einzige Legitimation zu sein scheint, eignet es sich einfach nicht als Stück Musik, das eben gehört und irgendwie genossen, zumindest aber als Bereicherung des eigenen Lebens betrachtet werden möchte. Man kann sich auch in eine Fabrik stellen und dem dortigen Lärm lauschen.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 5365x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 1 von 15 Punkten [?]
1 Punkte
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Tracklist:
  • Lachenvieh
  • Schabenbrut
  • Multiformale Leiberdimension
  • Kadavermeer
  • Prothesensucht

Besetzung:

  • Sonstige - R., P.

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