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Yellow Sunshine Explosion: Yellow Sunshine Explosion (Re-Release) (Review)

Artist:

Yellow Sunshine Explosion

Yellow Sunshine Explosion: Yellow Sunshine Explosion (Re-Release)
Album:

Yellow Sunshine Explosion (Re-Release)

Medium: CD
Stil:

Psychedelic Rock

Label: Sireena Records
Spieldauer: 44:48
Erschienen: 2013
Website: -

Während sich der überwiegende Teil des langhaarigen Ruhrpotts in den Achtzigern zu SODOM und KREATOR den Kohlenstaub aus den Klamotten schüttelte, boten YELLOW SUNSHINE EXPLOSION ein höchst exotisches Alternativprogramm: Psychedelic Rock in Reinkultur dürfte damals noch weniger als heute ein Massenphänomen gewesen sein. Umso spannender ist es, das einzige Album des Dortmunder Quartetts aus dem Jahr 1987 wiederzuentdecken, das Sireena Records erstmals als CD aufgelegt haben.

Die Formation um Sänger Bert Schlexer klingt in den ersten Takten des Openers haargenau wie PINK FLOYD auf „The Piper At The Gates Of Dawn“. Der meist zweistimmige Gesang ist aber sanfter und erinnert eher an Beat-Gruppen. Auch musikalisch gehen YELLOW SUNSHINE EXPLOSION nicht so inspiriert und anarchisch zu Werke wie die Bands, denen sie auf den folgenden neun Titeln huldigen. Es fehlen die großen Melodien und das Charisma eines Jim Morrison, die verrückten Wendungen und abgefahrenen Texte eines Syd Barrett. Die Spät-Hippies sind da wesentlich geradliniger, im gesamten Verlauf ist nur eine Stelle auszumachen, in der die Gitarre mal einen Mollakkord spendiert.

Dennoch überzeugen Titel wie „It's Not My Fault“ dank eines ausgeprägten Gefühls für detailliert ausgeformte Arrangements catchy Melodien und gereiftes Zusammenspiel. Für das musikalische Räucherwerk sorgen die Jampassagen mit Gerd Neumanns Sitar und die DOORS-Orgel von Huggy Borkhardt in „Feminine Animation“. Dem Irokesen Paul Hardley Langley, den das Gründungstrio in der Dortmunder Fußgängerzone aufgabelte, kommt auf dem Album eine Doppelrolle zu: Mit schrägen Blockflötensolos zu Tabla und Westerngitarre verschiebt er den Sound immer wieder in Richtung von Indien-Folk-Kommunen wie der BRÖSELMASCHINE. Wenn Langley seine Bluesharp einsetzt, wird es deutlich rockiger. Erwähnung sollte in diesem Zusammenhang auch die großartige Schlagzeugarbeit von Thomas Hopf finden, der als Einziger auch nach der Auflösung der Band 1992 u.a. mit den CANs Damo Suzuki und Michael Karoli weiter von sich hören ließ.

Interessant ist bei den härteren Nummern, dass YELLOW SUNSHINE EXPLOSION mangels einer Szene auch zeitgenössische Strömungen als mehr oder weniger bewusste Inspirationsquelle dienten. „Sorry“ und „Sing Ba Ba Ba“ sind einerseits nah an THE WHO, vom Feeling her aber auch punkig, New Wave beeinflusst. Eine spannende Mischung, die wichtig ist, da die bekiffte Happiness der übrigen Titel nicht zu einem gleichgültigen Hörerlebnis wird.

FAZIT: Empfehlenswerter Stoff aus Deutschland, der hier wiederveröffentlicht wird. Psychedelic Rock der späten Sechziger, zwanzig Jahre später entstanden und wohl deshalb ohne geniale, aber mit vielen erstaunlich authentischen Momenten.

Joe A. (Info) (Review 6277x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Ballad Of Dan
  • Sorry
  • It's Not My Fault
  • Yellow Sunshine Explosion
  • Feminine Animation
  • Kaleidoscope
  • Take It Acid Is
  • Sing Ba Ba Ba
  • Sun My Love
  • Isabelle

Besetzung:

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