Partner
Services
Statistiken
Wir
King Midas: Rosso (Review)
Artist: | King Midas |
|
Album: | Rosso |
|
Medium: | CD | |
Stil: | Electronic-Dream-Art-Pop |
|
Label: | Fysisk Format/Cargo | |
Spieldauer: | 42:19 | |
Erschienen: | 28.02.2014 | |
Website: | [Link] |
Seit den frühen Neunzigern sind KING MIDAS aktiv, haben sechs Longplayer und sieben EPs/Singles im Programm und sind laut Presse-Info in ihrem Heimatland Norwegen vom „Geheimtipp zum Chartsabräumer“ avanciert. Hierzulande eher nicht. Und das ist schade.
Die Musik von KING MIDAS weist viel vom elektronischen Dream Pop auf wie ihn die besseren Bands der Achtziger praktizierten; allen voran THE THE in stilleren Momenten, aber auch MARTIN HALL und sein CONCEPT oder die frühen HUMAN LEAGUE vor dem Split. Dazu gesellt sich eine Prise Roboterliebe á la KRAFTWERK, insbesondere beim fantastisch-sleazigen Schleicher „The Strangler“, in dem lasziv die unsterblichen Zeilen rezitiert werden: „Bleib da - Ich schlaf‘ so ungern allein, ja? Ich geh‘ mich nur noch schnell waschen. Diese Nachtarbeit, das schlaucht ganz schön.“
Aber auch neuere Bands sind griffbereit. Komprimierte ARCHIVE und spröde AIR sowie A-HA, denen man die Gitarren geklaut hat, worauf sie traurig, aber beseelt vor sich hin raunen. „Leaving Biarritz“ hingegen besitzt die manische Intensität eines SUICIDE-Steh-Blues bzw. ist so etwas wie die elektrifizierte und entschleunigte Hommage an „Dirt“ von den STOOGES.
Die Musik auf „Rosso“ berührt mit kühler Intimität und sachter Distanz, die manchmal eine wärmende Annäherung zulässt, insbesondere wenn Katoo Møster Saxophon spielt, oder Klavier und Gitarre etwas prägnanter zum Zug kommen. Selbst Hinwendungen zum intergalaktischen Bar-Jazz („On The Way To Luton“) und Glimmer-Pop („Cy“) sitzen drin. Ein-, zweimal hangelt sich Sänger Ando Woltmann durch wiederholungssüchtige Passagen, doch sämtliche Songs besitzen ihre speziellen Höhepunkte.
FAZIT: Kuscheln in der Halle eines verlassenen Bahnhofs, ein Dinner in der Ruine eines noch fertig zu stellenden Flughafens. Trockenschwimmen im fahlen Licht der geborstenen Fenster eines stillgelegten Luxusbades oder eine Ménage-à-trois im All mit Sandra Bullock und George Clooney. Verzweifelt auf der Suche nach Nähe, finden wir hinter der kalten Fassade eine herzliche Aufnahme im Schein flackernden Kaminfeuers. Ist zwar nicht klar, ob das Feuer echt ist, aber was soll‘s, es spendet Wärme und Licht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- A Ship Glides Through The Night
- ColorSound
- You Know My Name
- On The Way To Luton
- Snow
- King
- Cy
- The Strangler
- Leaving Biarritz
- Bass - Per Vigmostad, HansiFritzner
- Gesang - Ando Woltmann
- Gitarre - Hansi Fritzner, Matthew Weiss, Raymond Jensen
- Keys - Earl McNorth, Ando Woltmann
- Schlagzeug - Stephen Martin, Thomas Pettersen
- Sonstige - Katoo Møster, Ando Woltmann, Sonny Ohlsen
- Rosso (2014) - 11/15 Punkten
-
keine Interviews