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Machine Mass feat. Dave Liebman: Inti (Review)
Artist: | Machine Mass feat. Dave Liebman |
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Album: | Inti |
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Medium: | CD | |
Stil: | Freier Jazz Rock |
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Label: | Moonjune Records / Machine Mass | |
Spieldauer: | 60:17 | |
Erschienen: | 07.02.2014 | |
Website: | [Link] |
Aus dem MACHINE MASS TRIO ist nunmehr also MACHINE MASS FEAT. DAVE LIEBMAN geworden – eine Entwicklung, die dem „neuen Trio“ nicht wirklich gut tut. Zumindest nicht aus der Sicht derjenigen, die beim letzten Album des MACHINE MASS TRIO die progressiven Musik-Elemente besonders schätzten. Auch ich gehörte zu denjenigen und stelle darum enttäuscht fest, dass auf „Inti“ alles Progressive deutlich zugunsten der freien Spielform des Jazz in den Hintergrund tritt. Eine enttäuschende Entwicklung!
Wie nur kam es zu dieser Trendwende?
Vielleicht sollte man diese an einem Namen festmachen – JORDI GROGNARD, der dritte im Bunde des MMT, der zugleich für den Bass, die Keyboards sowie Saxofone, Flöten und Klarinetten zuständig war, ist verschwunden und damit auch ein breites Klangspektrum bei MACHINE MASS. Saxofone und Flöte aber bleiben erhalten und werden diesmal zwar von einem ganz Großen der Szene eingespielt, doch den Verlust von Grognard kann er trotz aller Professionalität nicht ausgleichen. DAVE LIEBMAN, der in seinen 65 Lebensjahren schon auf mehr als 100 Tonträgern mitspielte, wie beispielsweise auch bei JOHN McLAUGHLIN und MILES DAVIS, macht nunmehr das „Nicht-mehr-Trio“ zum „Wieder-Trio“, auch wenn es sich so nicht mehr bezeichnet. Eine kluge Entscheidung, denn sehr viel von dem Reiz des ersten Albums ist auf dem zweiten nicht mehr übrig geblieben. Zwar blieben, besonders bei „Elisabeth“, ausgiebige Solo-Einlagen am Schlagzeug erhalten, „A Sight“ weist wiederum ein paar Jazz-Rock-Eskapaden der Extraklasse auf, auch ganz wenige weltmusikalische Ausflüge auf „In A Silent Way“ tauchen genauso wie ein Gesangtitel („The Secret Place“ - Gesang: SABA TEWELDE) wieder auf. Aber das, was beim Debüt in ein sehr reizvolles, abwechslungsreiches Gesamtkonzept gekleidet wurde, ist diesmal nur musikalischer Flickenteppich mit viel Platz für freie Improvisation. Und so schleppt sich beispielsweise „Elisabeth“ nach dem anfänglich noch interessanten Drum-Intro fast lieblos über die knapp 13 Minuten mit Sax-Impro und hintergründigem Gitarrengeschrammel seinem Ende entgegen. Eher nervenaufreibend als wirklich ansprechend. Wer allerdings im Jazz doch besonders das Wort „Free“ mag, der könnte natürlich gänzlich anderer Meinung als ich sein.
Exemplarisch für „Inti“ ist auch der letzte Titel „Voice“, der lieblos ausgeblendet wird – genauso lieblos blende auch ich für mich „Inti“ als (m)ein MACHINE MASS-Outro aus.
FAZIT: Während das MACHINE MASS TRIO auf „As Real As Thinking“ die Messlatte hervorragenden Jazz-Rocks noch verdammt hoch legten, so stapeln sie auf „Inti“ musikalisch als Duo gemeinsam mit DAVE LIEBMAN leider deutlich zu tief! Freie Formen wirken manchmal eben nicht befreiend, sondern nur bedrückend, wofür diese CD der beste Beweis ist.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Inti
- Centipede
- Lloyd
- In A Silent Way
- A Sight
- Utoma
- The Secret Place
- Elisabeth
- Voice
- Gitarre - Michel Delville
- Keys - Michel Delville
- Schlagzeug - Tony Bianco
- Sonstige - Dave Liebman (Saxofone, Flöte), Saba Tewelde (Gesang auf "The Secret Place")
- Inti (2014) - 6/15 Punkten
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