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Michal Tokaj Trio: The Sign (Review)
Artist: | Michal Tokaj Trio |
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Album: | The Sign |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Jazz |
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Label: | Hevhetia | |
Spieldauer: | 58:12 | |
Erschienen: | 05.12.2014 | |
Website: | [Link] |
Bandleader Michal Tokaj versteht dieses Werk als akustischen Zeitstrahl über zehn Jahre hinweg, in welchen ihm dies und das widerfahren ist wie eben jedem Menschen. Dass er das musikalisch im Trio mit ganz unprätentiösem Jazz umzusetzen weiß, adelt den Polen im jüngst oft zu grellen Szene-Betrieb Europas. Es muss schließlich nicht immer Neuerung sein, die besticht, auch wenn "The Sign" beileibe kein konservativer Mief geworden ist.
Sicher, melodisch ist Tokaj eindeutig in die Schule der Altmeister gegangen, doch das hilft nur beim Vertrautmachen mit diesem Album, bevor man sich zahlreiche Feinheiten erschließt, die es umso spannender machen. Das fiebrige Ostinato der linken Hand im Titelstück steht dem stolpernden Rhythmus von "Acute Transitions" gegenüber, was den düsteren Charakter einiger Momente auf "The Sign" betrifft. Verschmitzt wiederum mutet das subtil swingende "Off Modal" an, während der gar nicht selbstredende "Blues Folk" eine kunstvolle Verschränkung mannigfaltiger Rhythmen und Melodie-Ideen feilbietet, die am Ende doch irgendwie aufgeht - toll!
Dem fast leutseligen Doppel aus "Aging" und "Moonlight" stellen die drei Musiker das dramatische "Harmony In The Clouds"anheim, das man mit seinen gegenläufigen Melodien und dynamischen Sprüngen so oder so gehört haben sollte. Die Balladen "Magdalena" und "The End Of The Song" bestechen mit minimalistischem Besenspiel, wo Klavier und Bass eher bewährten Mustern folgen. Die abschließende Fremdkomposition (von Bass-Meister Darek Oleszkiewicz, zu hören auf der Scheibe "Raindance") reiht sich in diesem Sinne ein.
FAZIT: "The Sign" ist ein spürbar persönliches, also unkalkuliertes Trio-Jazz-Album ohne Dünkel geworden, klaglos komponiert wie spielerisch beeindruckend in seiner Ausführung und mit angenehm unvorhersehbaren Momenten gespickt. Zwischen Bewahrung und Weiterdenken ist immer ein Plätzchen frei
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Sign
- Magdalena
- Off Modal
- Acute Transitions
- The End Of The Song
- Harmony In The Clouds
- Aging
- Blues Folk
- Awakening
- Bass - Michal Baranski
- Keys - Michal Tokaj
- Schlagzeug - Lukasz Zyta
- The Sign (2014) - 12/15 Punkten
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