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Pilgrim: Void Worship (Review)
Artist: | Pilgrim |
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Album: | Void Worship |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Doom Metal |
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Label: | Metal Blade | |
Spieldauer: | 44:53 | |
Erschienen: | 28.03.2014 | |
Website: | [Link] |
So ein Hype ist schon was Grausames. Kaum wurde etwas zum heißesten Scheiß seit xy erklärt, schon sprießen sie alle wie Pilze aus den Boden, egal ob eigentlich schon immer in der Szene verwurzelt oder nicht. Besonders deftig wird's, wenn der Hype sich um eine Retrowelle schart, bei der sich die Bands natürlich voll und ganz dem Sound vergangener Tage verschreiben. Im besten Falle wird die alte Musik noch mit eigenem Touch und Charme veredelt, aber im Verhältnis dazu ist die Zahl der unverschämten Kopiestraftaten ohne jeden Mehrwert dramatisch hoch. Und um nun massig vorurteilsgeschwängertes Stöhnen zu provozieren: PILGRIM spielen okkulten Doom Metal.
Okkult, noch so ein Wort! Nein, es reicht nicht einfach guten Doom, Death oder Black Metal zu spielen, er muss geheimnisvoll und zauberhaft, eben okkult sein. Man muss PILGRIM allerdings zu Gute halten, dass sie sich bemühen (und es auch schaffen) die leere Phrase mit Inhalt zu füllen. Das Intro von "II: Void Worship" erinnert an den Sound von GRAVEYARD, vielleicht noch eher an BLOOD CEREMONY, aber in jedem Fall gleich im doppelten Sinne tiefer gelegt. 'Masters Chamber' offeriert auf das Nötigste gezügeltes Tempo und eine fette Gitarrenwand, über die sich das durchaus interessante Hauptriff schlängelt. Der 10-minütige Brecher verfügt über den ein oder anderen Twist, hätte aber auch schon zur Hälfte einen runden Abschluss finden können. Aber auch anders herum funktioniert es nicht. 'The Paladin' bringt es "nur" auf vier Minuten und zieht mit dem Tempo deutlich an, reitet aber vollkommen belanglos durch die Wüste.
Ansonsten bleibt das Niveau fast immer so lahm wie die Geschwindigkeit der Songs. Im Instrumentalsück 'In The Presence Of Evil' möchten sich PILGRIM mit dem Black Metal verbrüdern, was aufgrund der fehlenden Spannung und trotz der kurzen Twin-Gitarren-Momente völlig in die Hose geht. Überhaupt scheinen sich die Amis gerne hinter ihrem monströsen Gitarrensound, palm-muted-Riffs und der Lavakonsistenz ihrer Kompositionen zu verstecken. Damit können sie bei Geschwindigkeitsrekordjägern vielleicht noch punkten, aber alle anderen werden gähnend nach der Message hinter der Riffwirrwarr suchen. Der Schlüssel könnte in 'Arcane Sanctum' zu finden sein, denn hier flammt für kurze Zeit das wahre Talent der Band auf. Das fast schon tanzbare Groovemonster überzeugt mit seinem äußerst originellem Walzer-Riffing im Mittelteil und der Spannung, die durch das akustische Einstieg aufgebaut wird. Aber was sind 1 1/2 gute Songs bei gegenüber 6 1/2 belanglosen?
FAZIT: "II: Void Worship" hört sich zunächst mächtig an, hat über den Sound hinaus aber wenig zu bieten. PILGRIM verlassen sich zu sehr auf Doom Metal-Trademarks und bleiben den Nachweis schuldig, ob sie überhaupt wissen wie spannendes Songwriting funktioniert... und was eigentlich okkult heißt. Nur wenige Momente lassen erahnen, dass die Band mehr zu sagen hat, als sie hier preis geben will.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Intro
- Master's Chamber
- The Paladin
- Arcane Sanctum
- In The Presence Of Evil
- Void Worship
- Dwarven March
- Away From Here
- Bass - The Wizard
- Gesang - The Wizard
- Gitarre - The Wizard
- Schlagzeug - Krolg Splinterfist, Slayer of Men
- Void Worship (2014) - 5/15 Punkten
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