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Barock Project: Skyline (Review)
Artist: | Barock Project |
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Album: | Skyline |
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Medium: | CD | |
Stil: | Vollfetter Progressive Rock |
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Label: | Artalia/Just For Kicks Music | |
Spieldauer: | 70:23 | |
Erschienen: | 10.07.2015 | |
Website: | [Link] |
Das BAROCK PROJECT ist so eine Art Gangbang-Wundertraum des Progressive Rock, ein buntes Konglomerat diverser Spielarten und Vorlieben, die sich im musikalischen Lotterbett vergnügt vereinigen und einen buntschillernden Phönix gebären, der munter und weit die Flügel entfaltet und davon fliegt.
Auf „Skyline“ herrscht Euphorie, es wird geschmeichelt und gejubelt, Keyboardfanfaren treffen auf feine Akustikgitarren; Satzgesang auf Mondsafari (die Ähnlichkeiten zum Chorus von „Yasgur’s Farm“ sind, äh, verblüffend?), der die jüngere Vergangenheit wie Spock’s Bart pflegt, wird einem fidelen Emerson anheimgegeben, der zur BEGGARS OPERA den folkrockenden Weggefährten JETHRO TULL tanzen und flöten lässt („Skyline“).
Die italienischen Musiker zelebrieren auf ihrem dritten Album nicht nur den Progressiven Geist der letzten zwei Jahrzehnte, sondern beschwören auch das Vermächtnis einer Zeit, als sie noch gar nicht geboren waren (Die Geburtsdaten reichen von 1981–89). Als Bindeglied dient auf dem Titeltrack der NEW TROLL Vittorio De Scalzi, der ein formidables Ian Anderson-Substitut abgibt.
Trotz der zahlreichen Einflüsse wirkt „Skyline“ geschlossener als der Vorgänger „Coffee in Neukölln“. Genau wie dieses Album frönen unsere technisch versierten Projektler gelegentlich ihrem Hang zu recht schlichtem melodiösen Hardrock, was ein eigenwilliges Pendant zum attraktionsreichen Rest darstellt, aber in seiner straighten Simplizität dezent irritierend wirkt. Leicht gewöhnungsbedürftig ist auch das schwungvolle aber aalglatte „The Longest Sigh“ mit sichtbarem 80er-GENESIS-Touch.
Doch das macht wenig aus, denn der gutgelaunte Enthusiasmus mit dem das BAROCK PROJECT zur Sache geht, übertüncht die kleinen formalen Schwächen. Zudem hat man mit Luca Pancaldi einen wandlungsfähigen Sänger an Bord, der erstaunlich unaffektiert den verliebten Gigolo geben und kurz darauf kraftvoll die Muskeln spielen lassen kann. Wobei jede Art von destruktiver Aggression außen vor bleibt. Warum auf die Kacke hauen, wenn der Bass so ordentlich plongt und das Klavier so heimelig plingt? Darauf ein Schwelgen mit vollem Tasteneinsatz.
FAZIT: Von Klassik- über Folk- über Hard- zum pastoral vorgetragenen Progressive Rock. Das BAROCK PROJECT hat sie alle. Und lässt über der „Skyline“ kunstvoll geformte Wölkchen entstehen, die in ihrer Gesamtheit ein behagliches Wolkenkuckucksheim voller übersprudelnden, symphonischen Progressive-Rocks ergeben.
Illustrator-Urgestein Paul Whitehead zeigt sich für’s Artwork zuständig. Und da geht es ihm wie uns allen: Er will ein wenig Geld verdienen und hat nicht nur gute Tage. Reißverschluss zu, Schwamm drüber. Die Möwe auf der Rückseite sieht immerhin nicht so aus als ob sie Emma hieße. Eher Egon.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Gold
- Overture
- Skyline
- Roadkill
- The Silence of Our Wake
- The Sound of Dreams
- Spinning Away
- Tired
- A Winter's Night
- The Longest Sigh
- Bass - Luca Zabbini
- Gesang - Luca Pancaldi, Luca Zabbini, Vittorio De Scalzi
- Gitarre - Marco Mazzuoccolo
- Keys - Luca Zabbini
- Schlagzeug - Eric Ombelli
- Sonstige - Vittorio De Scalzi (flute)
- Skyline (2015) - 11/15 Punkten
- Vivo (2016)
- Time Voyager (2024) - 13/15 Punkten
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