Wie der Vater, so der Sohn? Klar, Musiker sind beide, bloß dass der jüngere Skolias trommelt, während sch sein Vater in Vokal-Avantgarde ergeht, was sich exotischer liest, als es letztlich klingt. Die beiden griechischstämmigen Polen verbinden wie zu erwarten mehrere Kulturkreise musikalisch und gießen das Ganze in nahbare Strukturen fast konventioneller Lieder.

Zu solchen gehören etwa Kehrverse und mehr oder weniger schnell nachvollziehbare Melodien, womit die meisten Stücke auf "Kolos" auch aufwarten. Rein klanglich kommen verschiedene elektronische Sounderzeuger zum Tragen, freilich abgesehen von Antonis' sehr fantasievollem Schlagzeug- und Percussion-Spiel. Stilistisch kann man die Scheibe grob im weltmusikalischen Bereich ansiedeln und einen eindeutigen Bezug zu dem italienischen Stimmbandakrobaten Boris Savoldelli herstellen.

Gleichwohl, hier schwingt ein stark osteuropäisches Flair mit - gerade im melodischen Bereich, wobei sich wieder einmal herausstellt, wie nahe man dem Orient rückt, wenn man sich erst einmal in Griechenland aufhält, sei es rein kulturell oder eben musikalisch. Darüber hinaus, das "Kolos" schlicht ein unterhaltsames wie facettenreiches Gesangsalbum mit spannendem instrumentalen Unterbau ist, …

FAZIT: … darf man es - gerade heute vielleicht wichtiger denn je - als Schulterschluss und künstlerische Versöhnung dessen begreifen, was im Grunde willkürlich durch schnöde Landesgrenzen getrennt wird.