Partner
Services
Statistiken
Wir
Rumble On The Beach: Randale am Strand (1993) (Review)
Artist: | Rumble On The Beach |
|
Album: | Randale am Strand (1993) |
|
Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Rockabilly und Cow-Punkabilly mit 50er- und 60er-Jahre-Vorlage |
|
Label: | Bear Family Records | |
Spieldauer: | 37:09 | |
Erschienen: | 29.10.2016 | |
Website: | [Link] |
Gerade standen sie uns erst im Interview Rede und Antwort, schon hauen RUMBLE ON THE BEACH mit „Randale am Strand“ das nächste grandiose, diesmal deutschsprachige Rockabilly-Album raus, bei dem sie als Titel einfach mal ihren Bandnamen ins Deutsche übersetzten. Allerdings wirklich neu ist „Randale am Strand“ nicht, dafür aber hervorragend neu remastert, sodass diese Scheibe aus dem Jahr 1993 in einem wunderbaren Klanggewand seine flotten Rockabilly- und RUMBLE-typischen Cow-Punkabilly-Rhythmen durch unsere Lautsprecher-Boxen jagt und garantiert auch jeden High-End-Anlage-Besitzer begeistern wird. Allerdings muss der sich erst einmal entscheiden, auf welches Format er nun zurückgreift:
die strikt auf 500 Exemplare limitierte LP-Ausgabe auf hochwertigem 180-Gramm-Vinyl oder doch die hier besprochene CD-Ausgabe mit dickem, fettem 20seitigem Booklet, in dem die Geschichte dieses Albums auf Deutsch erzählt wird sowie jede Menge Fotos zu bewundern sind.
Sowie diese Entscheidung gefällt ist, erwarten einen gut 37 Minuten Musik, bei der RUMBLE ON THE BEACH sich jede Menge deutsche Songs der 50er- und 60er-Jahre schnappen und auf ihre unverwechselbare RUMBLE-Art covern. Die ältesten Stücke kommen dabei aus dem Jahr 1957 („Die Boys und ihre Babies“ von PAUL WÜRGES bzw. ROCKIN‘ ALLSTARS und „Susie Rocks“ von PETER KRAUS) das jüngste aus dem Jahr 1962 („Denn du küsst so heiß“ von BENNY QUICK).
Schlagzeuger MARC MITTELACHER steuert die ausführliche Geschichte hinter diesem Album bei, in der wir erfahren, wie umstritten die „wahnwitzige Idee“ war, Coverversionen von uralten deutschen Hits aufzunehmen und im RUMBLE ON THE BEACH-Stil zu verrockabillyn. Sänger OHLLY, der Verfechter dieser Idee, setzte sich dabei durch und erzählte, dass er durch seine Kindheitserinnerungen und die Schallplatten seiner Mutter, die noch viele Singles aus ihrer Jugendzeit, vom „Glockengießer Rock“ bis zum „Mann im Mond“, besaß, geprägt wurde. So wuchs das Projekt, erstmals eine deutsch gesungene Platte zu veröffentlichen, heran und plötzlich waren es nicht mehr Elvis, Gene Vincent und Carl Perkins, die für RUMBLE ON THE BEACH besonders wichtig waren, sondern PETER KRAUS, TED HEROLD und CONNY FROBOESS. Aber auch die Neue Deutsche Welle hielt auf diesem Album mit Einzug, indem so einige der sehr kurzen Stücke ein echtes NDW-Appeal verpasst bekamen, wie beispielsweise „Brauner Bär und weiße Taube“, einem GUS BACKUS-Cover aus dem Jahr 1960, das sich allerdings auf ein Original von JOHNNY PRESTON bezog.
Und glaubt man dem Schlagzeuger, dann ist „Randale am Strand“ aus seiner Sicht „das bisher beste Album von RUMBLE ON THE BEACH“, auch wenn es kaum Aufmerksamkeit erlangte, da die Band durch Vaterfreuden kurz danach eine Zwangspause antreten musste und das Album nicht richtig bei Konzerten promoten konnte.
Die Zeit ist jetzt jedenfalls vorbei – und wir werden sehen, wie diese wilde Mixtur aus 50er- und 60er-Jahre-Hits in Kombination mit den musikalischen RUMBLE ON THE BEACH-Trademarks beim Publikum ankommt. Zu entdecken gibt es jedenfalls jede Menge auf dem bisher am breitesten instrumentierten Album, bei dem sogar Akkordeon, Saxofon und Swing-Piano sowie zwei zusätzliche Gitarren auftauchen. Da ist „Randale am Strand“ angesagt – keine Frage!
FAZIT: Und plötzlich wird aus RUMBLE ON THE BEACH Randale am Strand, denn es wird deutsch gesungen aber trotzdem typisch geRUMBLEt, selbst wenn als Vorlage für das Album ausschließlich Hits der 50er- und 60er-Jahre dienen. Ein kluger Musik-Schachzug, denn wer aus „Purple Rain“ eine Rockabilly-Cow-Punk-Nummer machen kann, der meistert das auch mit über 50 Jahre alten deutschen Pop- und Schlager-Nummern, die schon Begeisterungsstürme auslösten, als an die BEATLES noch gar nicht zu denken war. Doch das ist schon wieder eine andere Geschichte – allerdings mit ebensoviel Randale!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Die Boys und ihre Babies
- Ich bin kein schöner Mann
- Alle Mädchen wollen küssen
- Brauner Bär und weiße Taube (Running Bear)
- Oh So Sweet
- Denn du küsst so heiß (Just The Two Of Us)
- Der Mann im Mond
- Susie Rock (Bluejean Bop)
- Ich steh an der Bar und habe kein Geld (A Pub With No Beer)
- 1:0 (Wild One)
- Ich bin ein Mann (I‘m A Man)
- Carolin, darf ich nicht dein Boyfriend sein
- Ich brauch‘ keinen Ring (Wear My Ring Around Your Neck)
- Glockengießer Rock (Let The Bells Keep Ringing)
- Shake Baby, Shake (Whole Lotta Shakin‘ Goin‘ On)
- Daisy, du musst schlafen geh‘n
- Mit siebzehn
- Bass - Frank, Andreas Merck
- Gesang - Ohlly, Marc, Evelyn Gramel
- Gitarre - Ohlly, Tammo Lüers, Matzi Hagenah, Andreas Linke
- Keys - Johannes Waehneldt
- Schlagzeug - Marc
- Sonstige - Gudrun Struck (Akkordeon), Marten Ulrich (Saxofon)
Interviews: