Und plötzlich waren es schon 10!
Tatsächlich der bereits zehnte Sireena-Sampler erwartet uns. Und jeder, der sich ein wenig für Krautrock und jede Menge abgefahrene Musik-Entdeckungen größtenteils aus deutschen Landen bzw. als längst verschollen geglaubte Raritäten interessiert, für den ist Sireena garantiert kein Geheimtipp mehr. Das Label um Tom THE PERC Redecker ist jedenfalls eine wahre Goldgrube für alle, die noch nach musikalischen Goldstücken schürfen. Welche Entdeckungen sie dabei machen können, präsentiert der top-aktuelle „The Spirit Of Sireena Vol. 10“-Sampler.

Dieser Geist, welcher der CD innewohnt, führt uns wieder entlang unserer Gamma-Ray-Erinnerungen zu BIRTH CONTROL mit dem leider viel zu früh verstorbenen BERND NOSKE als obersten Geburtenkontrolleur, oder zurück in die Sechziger mit dem geheimnisvollen PAUL ROLAND - einem verkannten Musik-Genie. Dann geht‘s ab nach TIBET, nicht wo, sondern von denen unter Federführung von JÜRGEN „PÖNGSE“ KRUTZSCH 1979 das legendäre Krautrock-Album entstand und sogar „Hey Joe“ in der 10 Minuten langen Version der PEE WEE BLUESGANG schreit uns berauschend zu. Die Aufnahme ist von 1983 und für mich das Highlight des Samplers, wozu auch unser Kollege Schiffmann in seinem Fazit schrieb: „PEE WEE BLUESGANG sind wohl eine der authentischsten hiesigen Genre-Truppen und bezeugten dies bereits vor über 20 Jahren.“

Entdeckungen über Entdeckungen, die man gar nicht mehr suchen muss, sondern die Sireena längst für uns gefunden haben. Darum erwarten sie nicht mehr von uns als zwei offene Ohren und ein paar nostalgische Tränchen in den Augen. Aber auch diejenigen, die nicht unbedingt nur Krautrock lieben, dürfen sich auf Progressives von TRITONUS, Psychedelisches von THE PERC MEET THE HIDDEN GENTLEMAN, Pop-Elektronisches von NATTERFROST, Folk-Poppiges von THOMAS WASSKÖNIG, Indie-Alternatives mit Soul-Gebläse von den DEAD GUITARS, Deutsch-Rockiges von ZARA-THUSTRA, „F“olksmusikalisches von ELSTER SILBERFLUG und sogar experimentell Jazz-Rockiges von SOFT MACHINE freuen!

FAZIT: „Mehr Abwechslungsreichtum ist nicht möglich!“, heißt es im Promo-Sheet. Und dem Kritiker bleibt nichts Anderes übrig, als diese Aussage von ganzem Herzen zu bestätigen!