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Antisect: The Rising Of The Lights (Review)
Artist: | Antisect |
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Album: | The Rising Of The Lights |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Crust |
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Label: | Rise Above / Soulfood | |
Spieldauer: | 49:06 | |
Erschienen: | 03.11.2017 | |
Website: | [Link] |
Manchmal kommen sie wieder … doch in diesem Fall braucht man sich nicht mit Bezug auf die gleichnamige Horror-Klamotte zu gruseln, sondern darf sich freuen - zumindest als Freund von urtypischem Post Punk aus Großbritannien, der in solcher Form wie auf "The Rising Of The Lights eigentlich gar nicht mehr gespielt wird. Ein Hoch also auf Cathedral-Lee und Rise Above Records, weil sie sich einer aussterbenden Kunst angenommen und zugleich eine der Gruppe zurückgeholt haben, die das Ganze beherrscht(e) wie kaum eine andere.
Man will wegen der unleugbaren Wichtigkeit von ANTISECT für den Punk-Underground der frühen 1980er nicht von einer unnötigen Wiedervereinigung (nach 30 Jahren!) reden, aber ob Heerscharen darauf gewartet haben, steht zu bezweifeln. Im gemeinsamen Triumvirat mit Crass und Amebix tendierte die Band bis zu ihrem Ende immer stärker zu Hardcore und Metal, deren Wucht auf ihrem Comeback-Album mit Wave-Untertönen ausgeglichen wird.
Unbequem wie ehedem zeigen sich ANTISECT … Stücke wie insbesondere 'The Last Ones Standing oder 'Welcome To The New Dark Ages' (wenn das mal keine Selbstreferenz ist) wirken aufgrund ihrer stoischen Art (diese Beats!) einer- sowie in Hinblick auf ihre Strukturen andererseits vorsätzlich um die Ecke gedacht, ohne dass man den Schöpfern Arbeit am Reißbrett vorwerfen müsste. Die knorrige Produktion bringt vor allem den seit 2011 zur Gruppe gehörenden Sänger Tim Andrews hervorragend zur Geltung, der so typisch kottert wie Gründungsmitglied Pete Boyce seinerzeit.
Eingedenk seiner kaputten Gesangsstimme hinterlässt diese Mischung den Eindruck, Killing Joke (die Grooves) hätten sich mit den frühen Voivod (die schrägen Riffs) vereint, um gegen Missstände auf der Welt zu wettern, ohne Lösungsvorschläge anzubieten. „The Rising Of The Lights“ ist vertonter Nihilismus, unbequem und verpackt in etwas zu lange, sperrige Songs, die vom hörbaren neuen Schwung alter Hasen zeugen. Beispiellos, denn so klingt keine aktuelle Band.
FAZIT: Wiederhören macht Freude - im Falle von ANTISECT auf jeden Fall, denn auch wenn ihrer Rückkehr ins Musikgeschäft - klar Stellung beziehende Acts sind aktuell vielleicht wichtiger denn je - letztendlich keinen "Hit" wie die Klassiker 'Resist And Exist' oder 'New Dark Ages' bietet, verdichten sich auf „The Rising Of The Lights“ alle Vorzüge der Pioniere zu einem nicht ganz zeitgemäßen (abgesehen von den Texten), aber gerade deshalb umso packenderen Ganzen. Ein würdevolles Alterswerk in jeder Hinsicht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Spirit-Level
- The Last Ones Standing
- Weapons of Mass Distraction
- Acolyte
- Welcome to the New Dark Ages
- Rise the Lights
- Black
- Something to Hate
- Scared to Die
- The Rising Of The Lights (2017) - 11/15 Punkten
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