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Dementia: Persona (Review)
Artist: | Dementia |
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Album: | Persona |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Alternative |
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Label: | Dooweet | |
Spieldauer: | 44:56 | |
Erschienen: | 01.09.2017 | |
Website: | [Link] |
Im fast zehnten Jahr ihres Bestehens sahen sich DEMENTIA imstande, eine erste Langspielplatte in Angriff zu nehmen, nachdem sie mehrere kurze Testläufe begangen haben. Herausgekommen ist ein Werk, das die Musiker eindeutig als Kinder der 1990er ausweist und bei aller gebündelten Energie einen nicht unerheblichen Schönheitsfehler hat - es wirkt zu unentschlossen und harmlos, gerade innerhalb des geografischen Umfeldes, aus dem es stammt.
Schließlich stammt die Band aus Frankreich, einem gerade in Sachen Rock und Metal im Aufbruch befindlichen Land, aus dem zahlreiche spannende Impulse kommen. "Persona" wurde von von Asylum Pyres Francis Caste (auch Refused, Bukowski) aufgenommen und produziert, womit zwar klanglich nichts anbrennt, aber Konventionalität Einzug erhalten hat. Davon abgesehen nämlich, dass DEMENTIA ihre Songs stromlinienförmig auf ein potenzielles Radiopublikum zugeschnitten haben, forciert der "mainstreamig" glatte Sound den Eindruck von Belanglosigkeit zusätzlich, den das Material für sich genommen erweckt.
Pate stand einerseits unleugbar Rap Rock von Rage Against The Machine bis Papa Roach, auch wenn DEMENTIA jetzt keinen auf Ghetto-Brüder machen, und andererseits durch Metal kanalisierter (sogenannter) Modern Rock, wie ihn STONE SOUR oder ALTER BRIDGE spielen. Das ist insofern verfänglich, als sich die Gruppe in diesem Kontext mit exponierten Songwritern messen lassen muss, gegen die sie letztlich ins Hintertreffen gerät.
Ihre eigenen Stücke sind Abklatsche in der harten Gitarrenmusik vielmals durchexerzierter Gesten, seien es obligatorisch balladenhafte Augenblicke wie 'Endgame' oder dröger Stoner Rock wie 'Drive'. Da hat der verhältnismäßige Höhepunkt 'Red Panda' wesentlich mehr Schneid und beweist, dass es DEMENTIA durchaus können, so sie wollen. Leider sind sie noch immer als "Pflicht" wahrgenommenen Stereotypen verhaftet, statt sich im Sinne der Erfinder - wir reden hier schließlich vom wahren Alternative bzw. DIY-Gedanken der Indie- und ursprünglichen Grunge-Szene Ende der 1980er, die von Experimentierfreude geprägt war - scheuklappenfrei durch die Historie zu bewegen.
FAZIT: Debütanten haben es immer schwer, doch gerade im überlaufenen Alternative-Bereich dürften DEMENTIA mit "Persona" kein Aufsehen erregen. Die Band klingt irgendwie mal melancholisch, mal kernig und dann wieder gewollt proggy, ohne sich festzulegen, geschweige denn auf diese oder jene Weise von dem zu differenzieren, was sie für dem Massengeschmack entsprechend hält. Zu dumm, wenn man mit mindestens einem Auge auf den möglichen Hörer schielt, statt schlicht ein eigenes Ding durchzuziehen …
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Blur
- Speed Ball
- Lies
- Too Long
- Drive
- Red Panda
- Endgame
- Hate
- Enter Phoenix
- Interlude
- Screensaver
- Love Tonight
- Reason To Call
- Little Boat
- Persona (2017) - 8/15 Punkten
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