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Dread Sovereign: For Doom The Bell Tolls (Review)
Artist: | Dread Sovereign |
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Album: | For Doom The Bell Tolls |
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Medium: | CD/LP | |
Stil: | Doom |
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Label: | Ván Records | |
Spieldauer: | 36:52 | |
Erschienen: | 03.03.2017 | |
Website: | [Link] |
Hm, die bisherigen Veröffentlichungen von Alan Averills Doom-Kapelle DREAD SOVEREIGN waren groß und aus einem Guss. Fieser schleppender Doom mit leicht quakigem Priester-Gesang, ich würde sogar so weit gehen und „All Hell's Martyrs“ als das beste Doom-Album des Jahres 2014 bezeichnen.
Die Erwartungen sind also hoch und auch nach diversen Durchläufen macht sich doch Ernüchterung breit. „For Doom The Bell Tolls“ kann mit den Vorgängerwerken nicht mithalten, gerade weil der vorher perfektionierte Guss hier überhaupt nicht mehr vorhanden ist. Die Band hat gerade drei neue Songs zusammengestellt, zieht man das Intro, das auch den Titeltrack liefert und „Drapped In Sepulchral Fog“ als Soundscape ebenso ab wie die Coverversion von VENOMs „Live Like An Angel, Die Like A Devil“.
Und diese drei Songs könnten unterschiedlicher nicht sein, als sie es sind. „Twelve Bells Toll In Salem“ schließt noch nahtlos und mit 13 Minuten recht ausufernd an die bekannte Kost der Vorgänger an, zäher Doom, der anfangs an ST. VITUS erinnert, dann aber in einen sehr langen und atmosphärischen Instrumentalteil mit endlos wabernder Gitarre übergeht. Langweilig wird es nicht, aber es soll anders weitergehen.
„This World Is Doomed“ ist zwar inhaltlich richtig, aber ein ungewohnt flott rockendes Lied, das das bisherige Konzept von DREAD SOVERIEGN über Bord wirft. Das das Trio aber handwerklich perfekt zur Sache geht, zeigen die messerscharfen Betonungen im Grundriff, die zeigen, wie Dynamik in organischem Sound funktioniert. Auch hier geht man nach der Hälfte des Songs in einen Instrumentalteil mit Gitarren-Solo über, bevor man zum eigentlichen Song zurückkehrt. Bei „In This World Is Doomed“ fällt am stärksten auf, dass sich Nemtheanga von seinem prägenden nasalen Gesang verabschiedet hat und eher klar wie bei PRIMORDIAL singt.
Nach besagtem Soundscape aus kaltem Wind und entsprechenden Geräuschen trifft DREAD SOVEREIGN auf die silberne Maschine aus dem HAWKWIND-Universum, hier „The Spines Of Saturn“ genannt. Im Prinzip ist der Acht-Minüter mit einem trivialen straighten Schlagzeug-Beat unterlegt, auf dem die noch stärker als sonst verfremdete Gitarre Schichten von Akkorden stapelt und der Gesang stark verhallt kaum wahrzunehmen ist. Die abschließende VENOM-Coverversion orientiert sich letztlich stark am Original und ist absolut überzeugend interpretiert.
FAZIT: „For Doom The Bell Tolls“ ist in Einzelteile zerlegt durchaus überzeugend, in Gänze fehlt aber der rote Faden, ein bisschen hiervon, ein bisschen davon. Wir zeigen mal, was wir alles können oder wir wissen nicht, wohin die Reise gehen soll. Beides ist möglich, schmälert aber die bisherige Begeisterung für DREAD SOVEREIGN erheblich.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- For Doom The Bell Tolls
- Twelve Bells Toll In Salem
- This World Is Doomed
- Draped In Sepulchral Fog
- The Spines Of Saturn
- Live Like An Angel, Die Like A Devil (Venom Cover)
- Bass - Nemtheanga
- Gesang - Nemtheanga
- Gitarre - Bones
- Schlagzeug - Johnny King
- Pray To The Devil In Man (2013)
- All Hell's Martyrs (2014) - 13/15 Punkten
- For Doom The Bell Tolls (2017) - 9/15 Punkten
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