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Fuckhead: Dislocation (Review)
Artist: | Fuckhead |
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Album: | Dislocation |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Industrial |
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Label: | Noise Appeal | |
Spieldauer: | 31:45 | |
Erschienen: | 01.12.2017 | |
Website: | [Link] |
Nicht dass FUCKHEAD im Laufe der 30 Jahre, die sie schon Musik machen, merklich zahmer geworden wären, doch was zur Pioniertzeit von Noise und Industrial noch revolutionär anmutete, ist längst zur Konvention geworden. So kommt es, dass sich das Quartett um Didi Bruckmayr auf "Dislocation" in Zitaten ihrer selbst und anderer ergehen, was aber - wir sprechen nach wie vor von Nischenmusik - immer noch kantig genug ist, um Zartbesaitete zu verstören.
Was auch das Hauptanliegen des Kernduos sein dürfte. Die Österreicher setzen nicht erstmals auf zweisprachige Texte (Deutsch, Englisch), teilweise auch in Form von Sample-Fetzen, wobei sich der Frontmann kreatürliche Laute abringt, aber auch einfach nur im Spoken-Word-Duktus von Mord und Folter berichten kann wie in 'Neuron'. Rein musikalisch dominieren Computer-Breakbeats, wie sie etwa 'Dark' besonders stark prägen, und Subbässe wie insbesondere in 'Proximity', was den melodischen Gehalt von "Dislocation" sehr leicht überschaubar macht.
Nichtsdestoweniger ist ein Teil des aktuellen Materials von FUCKHEAD ausgesprochen griffig - quasi Dance Rock, zu dem man strenggenommen nicht tanzen kann, wie es die kafkaeske Deutschtümelei von 'Wormland' belegt. Man muss also schon auf gewollt kunstvollen Lärm respektive Klangexperimente stehen, um dieses Projekt liebzugewinnen … aber ist das für Eingeweihte etwas Neues? Wie gesagt …
FAZIT: … die europäischen Electro-Noise-Vorreiter aus Oberösterreich gefallen sich auf "Dislocation" im So-tun-als-ob - FUCKHEAD geben vor, sich selbst nicht mehr zu verstehen, geschweige denn die Welt insgesamt, und verleihen dieser Entfremdung lediglich stilistisch Gestalt. Das Album ist eine reine Geste des Zerschnittenen und Beliebigen, das eine Haltung demonstriert, statt organisch entstanden zu sein. Reihen wir mal alle Klischees der Postmoderne aneinander, mögen ich die Schöpfer mit typischer Wiener Schmäh gedacht haben …
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Dislocation
- Neuron
- Dark
- Proximity
- Wormland
- Bad Luck
- Doom
- Dislocation (2017) - 9/15 Punkten
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