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Ian Lassarre: Sonoridade Pólvora (Review)
Artist: | Ian Lassarre |
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Album: | Sonoridade Pólvora |
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Medium: | CD | |
Stil: | Singer/Songwriter, Worldmusic |
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Label: | Ajabu! | |
Spieldauer: | 34:19 | |
Erschienen: | 05.05.2017 | |
Website: | [Link] |
IAN LASSERRE kommt aus Brasilien und genauso klingt seine Musik – der Tradition verpflichtet, sich besonders auf die akustische Gitarre und seine Stimme im zärtlichen Latin-Stil sowie warme südländische Rhythmen, die auch immer ein wenig Trauer in sich tragen, konzentrierend.
Hinter „Sonoridade Pólvora“ verbirgt sich zugleich ein Konzept, das sich bereits im Jahr 2014 aus der Zusammenarbeit mit der iranischen Violinistin PEDRAM SHAHLAI ergab und in dem sie vorrangig auf eine akustische Vereinigung von Lasserres hoher, zärtlicher Stimme sowie einer Flamenco-Gitarre setzen, die selten, aber zugleich auffällig auch mal von einer E-Gitarre, Cello, Bass, Geige, Flöte, Klarinetten und zurückhaltenden Percussion begleitet werden.
Dass das Album es mit seinen acht Songs gerade mal auf eine Laufzeit von gut 34 Minuten bringt, ist nicht gerade lobenswert und nervt im CD-Zeitalter doch immer wieder. Dafür aber befindet sich mit dem Album-Opener „Rio Bahia“, an dem mit GABRIEL ROSARIO zugleich ein hervorragender Mandolinen-Spieler beteiligt ist, ein Song im CD-Repertoire, der 2015 für den brasilianischen Caymmi Musikpreis in der Kategorie „Bester Song“ nominiert war. Und auf „Velho Chico River Blues“ lässt Lassarre, ausschließlich auf Gitarre und Gesang konzentriert, zusätzlich noch ein paar Blues-Elemente in seine Musik einfließen.
Fast alle Titel von „Sonoridade Pólvora“ wurden ohne großen technischen Schnick-Schnack live im Studio eingespielt und in ausgezeichneter Tonqualität aufgenommen. Auch erinnert das Album von seiner Atmosphäre her deutlich an die GETZ/GILBERTO-Aufnahmen aus dem Jahr 1964, selbst wenn die Instrumentierung gänzlich anders ist und das Saxofon fehlt, dafür aber häufig die Klarinette erklingt. Die Art des Vortrags, das Bossa-Nova-Feeling und der zart-verträumte Jazz-Einschlag tauchen auch auf „Sonoridade Pólvora“ wieder und wieder auf.
Absoluter Höhepunkt ist das die CD abschließende „Pindorama“, in dem durch Bläser angereicherte Momente ein besonderes Ambiente erreicht wird, selbst wenn sich die ruhig-träumerische Grundstimmung des gesamten Albums auch hier nicht ändert.
FAZIT: Mit „Sonoridade Pólvora“ vermittelt der junge brasilianische Musiker IAN LASSERRE genau das Latin-Musikgefühl, das sich in einem breit macht, wenn man an brasilianische Traditionen denkt. Natürlich, akustisch, leidenschaftlich – von Gitarre und muttersprachlichem Gesang lebend, eröffnet sich beim Hören des knapp 34minutigen Albums ein weltmusikalischer Brasilien-Trip, bei dem es nicht um den Karneval, sondern die Schönheit der brasilianische Musik-Kultur geht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Rio Bahia
- Maré
- Mar Mirante
- Recado
- Velho Chico River Blues
- Sonoridade Pólvora
- É O Que Há
- Pindorama
- Bass - Alexandre Vieira
- Gesang - Ian Lassarre
- Gitarre - Ian Lassarre, Felipe Guedes
- Schlagzeug - Sebastian Notini
- Sonstige - Pedram Shahlai (Geige), Gabriel Rosário (Mandoline), Lukas Andrade (Klarinetten), Elisa Goritzki (Flöte), Suzana Kato (Cello)
- Sonoridade Pólvora (2017) - 10/15 Punkten
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