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Morbid Angel: Kingdoms Disdained (Review)

Artist:

Morbid Angel

Morbid Angel: Kingdoms Disdained
Album:

Kingdoms Disdained

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Death Metal

Label: Silver Lining
Spieldauer: 47:44
Erschienen: 01.12.2017
Website: [Link]

Zunächst einmal: MORBID ANGEL machten nach David Vincents erstem Ausscheiden im Zuge von "Domination" Mitte der 1990er alles richtig, indem sie Steve Tucker als Frontmann einspannten, und brachten mit "Formulas Fatal To The Flesh" eines ihrer besten Alben heraus; genaugenommen kann man argwöhnen, die Death-Metal-Legende sei danach nie mehr besser gewesen, und dementsprechend ließ die Rückkehr des Sängers und Bassisten nach Vincents neuerlichem Aus Hoffnungen aufkommen, den unleugbaren Ausrutscher "Illud Divinum Insanus" als einmalige Sache ansehen zu dürfen.

Man kann diese Hoffnungen beim Hören von "Kingdoms Disdained" als erfüllt sehen, aber auch argwöhnen, die Band gieße lediglich lauwarm auf, was ihr seinerzeit auf fulminantem Niveau gelang. Die altvertraute Bösartigkeit ist zweifelsohne wieder spürbar, bloß dass MORBID ANGEL einfach keine guten Ideen sondiert haben, um ihrer Laune und Haltung Substanz zu verleihen. So ergeht sich die Combo im Zitieren ihres eigenen Sounds, ohne diesen aufs Neue mit denkwürdigen Momenten zu zementieren.

Das macht "Kingdoms Disdained" zu einer zwiespältigen Angelegenheit. Einerseits wirkt vor allem die erste Hälfte der Songs wohltuend vertraut, doch von extremem Metal will man eigentlich weggeblasen werden, und was das betrifft, kommt einem die Scheibe regelrecht brav vor, krasser Sound und Hochgeschwindigkeits-Akrobatik hin oder her. Im Übrigen verärgert auch der Sound, den mittlerweile jede Durchschnittskapelle vor allem in puncto Schlagzeug besser hinbekommt.

Auch die fraglos brillante, positiv chaotische Gitarrenarbeit kommt schlecht zur Geltung, weil Erik Rutan, der als Produzent wie Kenner der Gruppe - weil Ex-Mitglied - definitiv wissen müsste, was er tut, die Chose zu stark komprimiert hat, weshalb selbst die CD klingt wie drucklose MP3s in niedriger Auflösung.

Hält man sich die Vielzahl der Klassiker der Gruppe vor Augen, ist der Mangel an potenziellen Gassenhauern für die Zukunft auf "Kingdoms Disdained" regelrecht erschreckend.

FAZIT: MORBID ANGEL klingen mittlerweile wie eine der vielen Kopien ihrer selbst, die sich im Laufe der Jahrzehnte zusammengefunden haben. Liegt das an der Übersättigung, die wir nicht erst seit gestern im Bereich Death Metal erleben, oder schlicht am sehr, sehr durchwachsenen Songwriting, das Trey und Co. hier zur Diskussion stellen. Willkommen zurück, alter Sound, aber ganz ehrlich: Wenn schon keine frischen Stücke, dann lieber ein weiteres Experiment.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4696x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Piles of Little Arms
  • D.E.A.D
  • Garden of Disdain
  • The Righteous Voice
  • Architect and Iconoclast
  • Paradigms Warped
  • The Pillars Crumbling
  • For No Master
  • Declaring New Law (Secret Hell)
  • From the Hand of Kings
  • The Fall of Idols

Besetzung:

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