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Odd Logic: Effigy (Review)
Artist: | Odd Logic |
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Album: | Effigy |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Progressive Metal / Rock |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 67:40 | |
Erschienen: | 05.05.2017 | |
Website: | [Link] |
Auf ihrem bereits siebten Album machen ODD LOGIC von Anfang an keinen Hehl daraus, wessen Geisteskind sie sind: Die alte Tante Progressive Rock, sonst niemand kann einen 18-minütigen Longtrack wie das Titelstück verbrochen haben, und zwar auf gekonnte Weise, was auch für die restlichen sieben Stücke gilt.
'Effigy' setzt gewissermaßen den Grundton - auch thematisch -, wobei allerdings einmal mehr vor allem die instrumentale Seite beeindruckt, während man die Texte, die sicherlich keine Makulatur sind, nicht zwingend mitverfolgen muss, um einiges aus der Scheibe schöpfen zu können. Sängers und Multitanlent Sean Thompson bestimmt das Geschehen auf seine typisch unaufgeregte Art, wenngleich ODD LOGIC bisweilen ordentlich zulangen können.
Die Rock-Sau lassen sie allein schon aufgrund ihres Status als Studioprojekt selten heraushängen und bestechen wie bereits auf dem Vorgänger "Penny For Your Thoughts" auf allen Ebenen durch Eleganz. Die Arrangements der monströsen Epen - neben dem einleitenden 'Iron Skyline' und 'Maiden Child' mit jeweils im Schnitt elf Minuten - gestalten sich ungeheuer fließend, durchlaufen mannigfaltige Stimmungsszenarien und bieten Virtuosität ohne typisches Malen nach Zahlen, das bei anderen eher der Selbstprofilierung dient.
Man kann den Herren aus dem US-Bundesstaat Washington ankreiden, dass sie auf Nummer sicher gehen und sich einen Teufel um dem Genre ferne Musik scheren, doch ihre eigene gibt genug her, um wenigstens Szene-Fans bei der Stange zu halten. Andere Hörerkreise möchten ODD LOGIC offensichtlich auch nicht bedienen, weshalb sie wiederum auch keinen mehrheitsfähigen Kracher komponieren müssen.
So bleibt "Effigy" auf konstant hohem Niveau, ohne total vom Hocker zu hauen. Wer die mittleren FATES WARNING und insbesondere die ebenso unauffälligen wie stets verlässlichen ENCHANT schätzt, darf auch weiterhin oder gerne zum ersten Mal fest mit ODD LOGIC rechnen.
Als Anspieltipp eignet sich naheliegenderweise das mit Death-Metal-Growls versehene und verhältnismäßig kompakte 'The Mercenary', wo man glaubt, die "Train Of Thought"-DREAM-THEATER herauszuhören. ODD LOGICs Härte kommt hier kein bisschen aufgesetzt daher, toll!
FAZIT: Prog-Hausmannskost mit geringfügigen kreativen Ausbrüchen, derer man sich für die Zukunft mehr wünscht - ODD LOGIC beweisen zwischendurch nämlich immer wieder, dass sie mehr draufhaben als Schema F bzw. P wie Prog.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Effigy
- Master of the Moor
- Mercenary
- The Yearning
- Witch Runner
- Iron Skyline
- Memories of Light
- Maiden Child
- Legends Of Monta - Part II (2009) - 11/15 Punkten
- Effigy (2017) - 11/15 Punkten
- Last Watch Of The Nightingale (2019) - 12/15 Punkten
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