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Odd Logic: Last Watch Of The Nightingale (Review)
Artist: | Odd Logic |
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Album: | Last Watch Of The Nightingale |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Progressive Metal |
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Label: | Eigenvertrieb/Just For Kicks | |
Spieldauer: | 70:46 | |
Erschienen: | 15.11.2019 | |
Website: | [Link] |
Die Geschichte, die ODD LOGIC auf ihrem neuen Album erzählen, lässt angesichts des "maritimen" Settings an Savatages "Wake of Magellan" denken, doch inhaltlich wie stilistisch (nach wie vor) liegt der Schwerpunkt bei dem Projekt aus Tacoma im US-Bundesstaat Washington woanders.
Weite Teile des Albums wurden bereits kurz nach der Veröffentlichung des Vorgängers "Effigy" komponiert, und im folgenden Herbst begannen ODD LOGIC mit den Aufnahmen, wobei man als nicht mit dem federführenden Duo Vertrauter, so das Instrumental-Intro 'Last Watch' als Weichensteller herangezogen würde, nach den ersten zehn Sekunden zu wissen glaubte, woher der musikalische Hase läuft.
Tatsächlich beläuft sich die gegenwärtige Besetzung nur noch auf Multi-Instrumentalist, Tontechniker (er übernahm auch die Abmischung der Songs) und Sänger Sean Thompson sowie Schlagzeuger Pete Hanson, der seit je auch für die Growls verantwortlich zeichnet. Demnach steht leider nicht zu erwarten, dass "Watch Of The Nightingale" in absehbarer Zeit eine Live-Aufführung erleben wird, obwohl der im übertragenden Sinn realitätsbezogene Fantasy-Plot um den Schiffskapitän Jengu (sein Kahn ist die Nightingale, von welcher der Titel des Albums herrührt) und seine Frau Anlia geradezu danach schreien.
Die Erzählung wird überwiegend in Form von opulent arrangiertem Progressive Metal nach 1990er-Machart vertont, doch ODD LOGIC pflegen stellenweise in gleichem Maß Fusion- und Jazz-Rock-Traditionen, wie sie vor allem rhythmisch oft richtiggehend grob und außerordentlich vertrackt oder besser gesagt mathematisch vorgehen, als ob sie in jüngerer Zeit einiges an Djent gehört hätten. Unter spielerischen Gesichtspunkten wirken ihre Kompositionen allerdings oft "schwieriger", als man es wahrnimmt, solange man sich auf den stets eindringlichen wie eingängigen Gesang konzentriert.
Das gilt speziell für das atmosphärisch zweigeteilte 'Dreaming in Color' (düster hart, dann elegisch) und das zwischen Tech Death sowie nahezu konventionellem Melodic Metal changierende 'Of the Nightingale', wobei der von Beginn an wahrnehmbare, spukhafte Grundcharakter sozusagen als klammerndes Element erhalten bleibt. Dass das Album in Hinblick auf die personelle Ausgangssituation sehr nach Band klingt, ist abgesehen davon eine beachtenswerte Leistung.
Das in allen Belangen brillante ‘Garden of Thorns’ stellt sich neben dem vor Einfallsreichtum übersprudelnden 'Absence' (neuere Rush lassen grüßen) als Schlüsselstück der Platte und "mal eben" einer der besten Prog-Metal-Songs 2019 heraus, demgegenüber der programmatische Longtrack 'Boundary Division' am Ende sogar vergleichsweise gewöhnlich anmutet.
FAZIT: ODD LOGIC bleiben eine erfreulich eigensinnige Konstante im Prog-Bereich, egal wie es gerade besetzungstechnisch um sie bestellt ist. "Last Watch Of The Nightingale" gehört zu den stärksten Genre-Releases 2019, die zu wenige potenzielle Hörer kennenlernen werden, und macht sich in der ungefähren Schnittmenge aus alten Riverside, den ewigen Underdogs Enchant und frühen Into Eternity prächtig.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Last Watch
- Garden of Thorns
- Absence
- Chance of Gods
- Dreaming in Color
- Of the Nightingale
- Sorrow
- Boundary Division
- Legends Of Monta - Part II (2009) - 11/15 Punkten
- Effigy (2017) - 11/15 Punkten
- Last Watch Of The Nightingale (2019) - 12/15 Punkten
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