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Partikel: Counteraction (Review)
Artist: | Partikel |
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Album: | Counteraction |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Jazz |
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Label: | Whirlwind / Indigo | |
Spieldauer: | 55:34 | |
Erschienen: | 21.04.2017 | |
Website: | [Link] |
PARTIKEL sind ein zum Trio gewordenes rhythmisches Pendel. Zumindest denkt man das beim Hören der meisten Stücke von "Counteraction", dessen Titel nicht passender hätte gewählt werden können.
Das elegant fließende 'Scenes and sound' bildet vor diesem Hintergrund fast schon eine "exotische" Ausnahme, ebenso 'Bolden days' (Ikone Buddy Bolden gewidmet), wobei fast traditioneller Jazz mit Hang zu Big-Band-Arrangements an der Tagesordnung, obzwar es sich "nur" um eine Combo aus drei Mann handelt. Die spielt aber facettenreich auf wie ein ganzes Orchester, wozu sich nicht einmal ihre Gastmusiker beteiligen müssen.
Richtiggehend impressionistisch wie in 'Lanterns' wird "Counteraction" selten. Stolpernde Grooves wie jener des Titelstücks oder ein über weite Distanzen hinweg rasantes Tempo ('Moving fields') scheinen eher das Steckenpferd von PARTIKEL zu sein, wiewohl 'The blood of the pharoah' nach finsterem Intro beschwingter als erwartet tönt. So spielt das Trio mit dem Unerwarteten, wobei sich die Frage aufdrängt, ob man den Titel des Albums auf "Gegenmaßnahme" oder "Interaktion" münzen soll. Beides trifft bis zu einem gewissen Grad zu, denn aufeinander einzugehen, das versteht sich im Jazz sowieso von selbst, aber man negiert eben auch Erwartungen.
Der eine oder andere konzertante Tusch ist bei allem Streicher-Schmelz und ständigen Blues-Gitarrentönen nicht ausgeschlossen. Trotz elektronischer Elemente mutet die Produktion sehr organisch an, und das Klangbild schroff, aber nie krass dissonant. Der nahezu alleinige Komponist Eagles fokussiert cineastische Klänge und verwendet dazu nicht alltägliche Quellen, etwa Geige und Bambusflöte wie im Buddy-Bolden-Tribut 'Bolden Days' . Das Gesamtbild ist dann ein kammermusikalisches, das allein schon deshalb reizvoll ist, aber die "Songs" stimmen eben auch.
FAZIT: Überragendes Jazz-Album in mehrfacher Hinsicht, sowohl was die Soundkulisse angeht als auch in puncto Komposition/Improvisation.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Land and sea
- Scenes and sound
- Lanterns
- Counteraction
- Moving fields
- Introduction to blood of the pharoah
- The blood of the pharoah
- Bolden days
- String Theory (2015) - 13/15 Punkten
- Counteraction (2017) - 12/15 Punkten
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