Keine Frage, PETER AND THE TEST TUBE BABIES haben nicht nur britische (Punk-)Musik-Geschichte geschrieben, und daran ändert ihre zwischenzeitliche Auflösung nichts. Zudem waren sie immer schon eine der spielkulturell "edleren" Combos aus dem weiteren Umfeld der Stilistik, woran sich nichts geändert hat, so man dieses Alterswerk als Maßstab heranzieht.

Das melancholisch dahinfegende 'C U Next Tuesday' täuscht darüber hinweg, dass "That Shallot" eine ausgesprochen heitere Scheibe ist. Der offensichtliche Hit, das mit Rancid-Fronter Lars Fredericksen dargebotene 'Crap Californian Punk Band', erweist sich nicht einmal als bester Song, denn hier hält sich die ansonsten hörbar spielgeile Band verhältnismäßig zurück.

Andere Kaliber sind zweifelsohne 'None Of Your Fucking Business' und 'Say What You Want' mit Bläser-Antrieb, das regelrecht bombastische 'Tramp Killer' und das abschließende, Lead-freudige 'Pissedenstein'. Die Ukulelen von THE PUKES darf man im melancholisch-folkloristischen Singalong 'Silicone Beer Gut' bewundern, wohingegen der Opener 'In Your Face' und später auch 'Youth Of Today' fast schon Hardcore-Wut vermitteln - woran man erkennt, dass die Band mit ihrem neuen Bassisten tatsächlich zu ihren Wurzeln zurückkehren möchte, wie Sänger Peter Bywaters im Vorfeld der Veröffentlichung beteuerte. Der Frontmann bellt dann auch passenderweise sympathisch wie ein heiserer Köter, dem man den Knochen weggenommen hat. Da verzeiht man ihm das enervierende 'When Girlfriends Attack', den einzigen Schwachpunkt der Platte.

FAZIT: "That Shallot" ist ein Album von großer Herzlichkeit. PETER AND THE TEST TUBE BABIES mögen sich zwischenzeitlich zerschlagen haben, wirken kurz vor ihrem 40-Jährigen aber wie eine Konstante, die nie weg war. Die Scheibe zeigt das Quartett sowohl in alter Stärke als auch mit frischen Impulsen beseelt, woraus sich beileibe kein Nummer-Sicher-Ding ergeben hat, und davor muss man gerade im Fall von Veteranenen zusätzlich den Hut ziehen.