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Rothacher: Quiet Little Place Called The Inside (Review)

Artist:

Rothacher

Rothacher: Quiet Little Place Called The Inside
Album:

Quiet Little Place Called The Inside

Medium: CD
Stil:

Folk-, Americana- und Indie-Rock

Label: Eigenvertrieb
Spieldauer: 42:57
Erschienen: 29.09.2017
Website: [Link]

Gerade ist TOM PETTY gestorben und plötzlich bekommt man das Album eines Schweizer Musikers zum Besprechen, das durchaus Erinnerungen an die sich viel zu früh in Richtung Musik-Jenseits verabschiedete Legende weckt. Auch wenn ROTHACHER – oder der Vollständigkeit halber: der 38jährige René ROTHACHER, der seit über 30 Jahren Musik, beginnend mit der Trompete, die er dann gegen die leidenschaftlich geliebte E-Gitarre tauschte und sieben Jahre lang Frontmann der Band DEADWERNER war, macht – doch noch ein längerer Weg nach diesem Debüt bevorsteht, um die wirklich passende Musik-Schuhgröße für so begnadete Musiker wie Petty oder die Knopfler-Brüder der DIRE STRAITS und einem DAVE MATTHEWS zu haben. Das Gefühl und die Leidenschaft hinter „Quiet Little Place Called The Inside“ stimmt jedenfalls schon mal – nur an den Kompositionen und auch an der Stimme sollte ROTHACHER noch etwas arbeiten, um das Charisma seiner unüberhörbaren Vorbilder auszustrahlen.

Spannend und interessant sind die stetigen Wechsel unterschiedlicher Stilistiken innerhalb des Albums oder auch einzelner Songs, wie „League Of Cognition“, bei dem sich Hardrock mit Pop-Melodien und Singer/Songwriter-Kunst sowie einem kurzen E-Gitarre-Solo vereint oder harmonische Balladen wie „Lonely Man“.

Dass ROTHACHER in der Jazz-Abteilung der Musikhochschule Basel studiert hat, möchte man bei den 12 vor eingängigen, manchmal gar Ohrwurm-Harmonien nur so strotzenden Songs von „Quiet Little Place Called The Inside“ gar nicht glauben. Allerdings vollbrachte er dabei die Meisterleistung, jeden Song innerhalb einer Woche einzuspielen, inklusive aller Instrumente. So klingt das Album genau wie mit einer Indie-Band aufgenommen, ohne großartige Schwächen. Dass dies das Ergebnis eines solistischen Rundum-Alleingangs ist, verblüfft tatsächlich.

Doch auch hier gilt: Manchmal ist es einfach besser, mit einer Band ein zumindest in Richtung Americana blinzelndes Album einzuspielen, da die unterschiedlichen Einflüsse anderer Mitstreiter und deren Ideen oder Kritik durchaus hilfreich sind und vielleicht für ein paar Sahnehäubchen innerhalb des insgesamt guten Debüts gesorgt hätten.

Warum dem schön illustrierten, aber nur sehr einfach gehaltenen Digipak kein Booklet beiliegt, fragt sich außerdem, denn selbst die englischen Texte, welche mutig auch mal sozialkritische Themen aufgreifen, sind es allemal wert, genauer unter die Lupe genommen zu werden. Und da René ROTHACHER nicht auf seine Muttersprache, sondern – wie bei der Americana-Ausrichtung seiner Musik eigentlich logisch – die Sprache der großen weiten Welt, die allerdings nicht jeder seiner Landsleute (ohne dabei mitzulesen) verstehen wird, zurückgreift, ist dies ein bedauerliches Defizit, was gerade bei einem so liebevoll eingespielten Album nicht hätte sein müssen.

FAZIT: ROTHACHER ist ein singender Multiinstrumentalist aus der Schweiz, der auf seinem Debüt „Quiet Little Place Called The Inside“ deutlich dem folkigen Americana in Verbindung mit gelungenen Harmonien und einprägsamen Melodien frönt. Vielleicht sollte er nicht ganz vergessen, dass er sein Studium im Jazz-Bereich absolvierte und deutlich experimenteller und komplexer vorgehen, ohne dabei Melodie und Harmonie aus den Augen zu verlieren. Mehr Mut bitte beim nächsten Album, besonders wenn man auf solche Vorbilder wie PETER GABRIEL und RADIOHEAD verweist.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2450x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Until The Lights Are Low
  • Lonely Man
  • Never Gonna Be
  • All I Want
  • League Of Cognition
  • Woman Like You
  • Down And Out
  • Quiet Little Place
  • Sunlight On My Skin
  • Anything I Thought It‘s Everything
  • Where We Started
  • Love Letter

Besetzung:

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