Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Various Artists: Metalliance Vol. 2 (Review)

Artist:

Various Artists

Various Artists: Metalliance Vol. 2
Album:

Metalliance Vol. 2

Medium: CD
Stil:

Diverse

Label: Hands Of Blue
Spieldauer: 54:33
Erschienen: 03.03.2017
Website: [Link]

Der erste "Metalliance-Sampler" war bereits eine kleine Schatztruhe für Underground-Metal-Fans, und Teil zwei der Compilation unserer Kollegen von powermetal.de steht dem in wenig bis nichts nach.

Die Aufmachung gestaltet sich ähnlich wie jene des ersten Samplers - mit Booklet, das Erläuterungen zu jedem einzelnen Track bietet, und einem schlichten wie zweckmäßigen Äußeren diesmal in Grün statt Blau, aber nun zum Inhalt …

Perry Grayson (u.a.a FALCON) hat sich 'Thief Of Time' abzwacken lassen, den Japan-Bonustrack des sensationellen "Breathe Deep The Dark"-Debüts der US-Metaller DESTINY'S END, denen er seinerzeit gemeinsam mit HELSTARs James Rivera und Dan DeLucie (später CRESCENT SHIELD) angehörte. Das Stück steht dem immer noch zeitlos geilen Album in nichts nach, und in Europa dürften nur wenige eines der begehrten Exemplare mit Banderole aus Fernost besitzen.

Die mittlerweile in der Versenkung verschwundenen Proggies HEART OF CYGNUS reichen einen Track ein, der beispielhaft für die moderne Prog-Lesart von Jeff Lane steht. Der Mann hat die Band vor gut zwei Jahren zu Grabe getragen, doch wenn man das anheimelnde 'Hydra Vs. Leviathan' mit seinen QUEEN-Harmony-Vocals hört, kann man nur bedauern, dass das Projekt nicht mehr besteht.

SEAMOUNT um Phil Swanson (ATLANTEAN KODEX, HOUR OF 13 u.v.m.) und Tausendsassa Tim Schmidt sorgen danach mit einem für sie typischen doomig kruden Hardrock-Metal-Gemisch für Abwechslung. Der etwas finsterere Anstrich von 'Lovesong For The Lonely' stimmt perfekt aufs das von Ex-Webseiten-Schreiber und Legacy-Autor Alex Fähnrich ausgesuchte 'Mother Of Cripples' ein. Dessen Urheber, die australischen Doom-Avantgardisten VIRGIN BLACK, geben hiermit ein Demo-Stück von 1996 frei, ein Fest für Freunde des spröden Prog von SAVIOUR MACHINE bis THOUGHT INDUSTRY -klagevoll und ausufernd, wie ihn heute kaum mehr jemand spielt. Die ewigen Underdogs und Business-Pechvögel aus Down Under sind Underground-Spürfüchsen dafür umso mehr ans Herz gewachsen.

Die Hanseaten BLEEDING - ähnlich geile Geschmachssache wie VIRGIN BLACK, werfen mit einer vorläufigen Fassung des neuen, brettharten wie facettenreichen Tracks 'Heir To Apostasy' Schatten ihres kommenden Albums voraus. German Prog Marke DEPRESSIVE AGE bis SECRECY für Feinschmecker ... was auch für die famosen LIFE ARTIST gilt, die nun nach 23-jähriger (!) Pause ein Comeback anstreben. 'Antisocial Networks' verbinden Vertracktheit mit hymnischer Eingängigkeit zu einem kunstvollen Prog-Happen nach Maß!

Totaler Untergrund sind hingegen die ebenfalls aus Deutschlands Norden stammenden FIRE deren folkloristisch geprägtes 'The King Is Dead' einen wunderbaren Farbtupfer auf diesem Sampler darstellt, zumal die Single, auf der er usprünglich enthalten war, nicht mehr erhältlich ist. Fans von SKULLVIEW bis MANILLA ROAD entdecken hier eine neue Liebe, falls sie die Combo noch nicht kennen.

GATHERED IN DARKNESS sind dann ein obskures wie aussichtsreiches Highlight der Scheibe: Hinter 'Parallel Minds' stecken Robert Lowe (SOLITUDE AETURNUS, ex-CANDLEMASS), der hoffentlich psychisch endlich die Kurve gekriegt hat, und Bass-Frickler Michael Millsap (WELL OF SOULS), die facettenreichen Metal typischer 90er-Prägung bieten. Hier steht uns womöglich Großes ins Haus, und Chapeau an Powermetal.de, einen solchen Trüffel freigegraben zu haben.

Kontrastprogramm im Anschluss: SUIDAKRA aus Düsseldorf dürften gerade im schwammigen Pagen-Bereich hinlänglich bekannt sein und boten eigentlich seit je mehr als den Soundtrack zum Methorn-Schwingen … wie auch das hier vertretene Demo von 'The IXth Legion' vom Album "Caledonia" beweist.

EROSION sind bis heute nur Insidern ein Begriff (hmm, wer auf dieser Compilation eigentlich nicht?), obwohl die Hamburger zu den Mit-Initiatoren der Nischenmuzak Thrashcore zumindest innnerhalb Deutschlands zählten und den einen oder anderne Klassiker in diesem Bereich geschaffen haben. Die neue Komposition 'Berlusconi', die sich die unverbindlich miteinander spielenden Mitglieder aus dem Kreuz geleiert haben, macht Lust auf mehr von diesen ewigen Meistern aus Reihe zwei.

Andy Rehfeldts Surf-Cover von SLAYERs 'Angel Of Death' ist zum Abschluss allenthalben als Scherz zu verstehen, wenn auch nicht weiter ärgerlich.Der Sampler ist absolut zwingend, kostet schnöde 8,- Euro, und ihr helft zugleich einem der nach wie vor wesentlichen Webzines nicht nur in Deutschland. Nuff said.

FAZIT. Eine Ausnahme-Compilation für Leute mit gutem Metal-Geschmack circa 1993 aufwärts …

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3504x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • DESTINY'S END - Thief Of Time
  • HEART OF CYGNUS - Hydra Vs. Leviathan
  • SEAMOUNT - Lovesong For The Lonely
  • VIRGIN BLACK - Mother Of Cripples
  • BLEEDING - Heir To Apostasy
  • LIFE ARTIST - Antisocial Networks
  • FIRE - The King Is Dead
  • GATHERED IN DARKNESS - Parallel Threads
  • SUIDAKRA - Th IXth Legion
  • EROSION - Berlusconi
  • ANDY REHFELDT - Angel Of Death (Kid Friendly Version)

Besetzung:

Interviews:

  • keine Interviews
Kommentare
Frank Jaeger
gepostet am: 29.03.2017

Hallo Andreas,
danke für das liebe Review. Nur kurz zu Andy Rehfeldt: Klar ist das ein Scherz. Ich konnte da total drüber lachen! Nachdem wir auf Volume 1 einen Abschlusssong auf klingonisch hatten, sollte diese "Angel Of Death"-Version die zweite Auflage auch etwas lockerer ausklingen lassen. Dafür ist ja euch ein Song mehr drauf als auf dem ersten ;-)
Liebe Grüße
Frank
powermetal.de
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wobei handelt es sich um keine Farbe: rot, gelb, blau, sauer

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!