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Viridanse: Hansel, Gretel e la Strega Cannibale (Review)
Artist: | Viridanse |
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Album: | Hansel, Gretel e la Strega Cannibale |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Danze Moderne | |
Spieldauer: | 60:28 | |
Erschienen: | 07.07.2017 | |
Website: | [Link] |
Das ist Special-Interest-Stoff: VIRIDANSE stehen im Zeichen des Rock Progressivo Italiano der 1970er und haben dennoch einen zeitgemäßen Anstrich, weil sie in gewisser Weise postmodern entfremdet klingen.
Der Eindruck, den "Hansel, Gretel e la Strega Cannibale" vom Start weg hinterlässt, ist ein verstörender (die Bezüge zu Kult-Schriftsteller H.P. Lovecraft kommen wohl nicht von ungefähr), nicht zuletzt aufgrund des oft leiernden und subtil in den Hintergrund gemischten Sängers Gianluca, der so gequält intoniert, als wolle er die klassischen Artrock-Frontmänner von einst dekonstruieren. Seine Instrumentalisten werden diesem mutmaßlichen Anspruch ebenfalls gerecht, wobei die beiden Zehnminüter 'Scomunica' und 'Aria' allerdings ein Hauch des Horror-Rocks von GOBLIN umweht.
So stehen VIRIDANSE wiederum in typisch italienischer Tradition, und hat man sich an die ungewöhnliche Klangkulisse gewöhnt, gefallen auch die nie bis zur Ungenießbarkeit zerdehnte Melodien. Das irgendwie versöhnlich stimmende 'Madre Terra' zum Schluss lässt darauf schließen, dass bei aller scheinbaren Wirrheit mit Methode vorgegangen wurde, also Geduld beweisen - sie wird belohnt.
Das düstere 'Il Grande Freddo' mit prägendem Zerr-Bass begeistert mit einer packenden Spannungskurve, wenn man sich eben auf VIRIDANSE einlässt. Die Vocals und die kratzige, nicht allzu druckvolle Produktion sind die Achillesfersen von VIRIDANSE, für Menschen mit besonderem Geschmack aber vielleicht auch das Reizvolle an der Band.
FAZIT: Schräglagen-Rock mit Psych- und Prog-Elementen - VIRIDANSE sind hoffnungsvolle "Newcomer" im weiten Progressive-Feld, die sich gegen allzu glatte Sounds sträuben. Die "exotische" Wirkung ihrer Musik ergibt sich weniger aus der verwendeten Muttersprache der Mitglieder als aus ihren zunächst wirr anmutenden Songstrukturen, aber "Hansel, Gretel e la Strega Cannibale" entfaltet Langzeitwirkung, die jeder wagemutige Proggie nachempfinden sollte, selbst wenn die Macher hier und dort ein wenig willkürlich fiedeln.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Hansel, Gretel E La Strega Cannibale
- Arkham
- Alle Montagne Della Follia
- Scomunica
- Aria
- Il Grande Freddo
- Madre Terra
- Hansel, Gretel e la Strega Cannibale (2017) - 11/15 Punkten
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