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Antje Schomaker: Von Helden und Halunken (Review)
Artist: | Antje Schomaker |
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Album: | Von Helden und Halunken |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Liedermacher |
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Label: | Columbia / Sony | |
Spieldauer: | 41:28 | |
Erschienen: | 03.08.2018 | |
Website: | [Link] |
Hamburg, du deutsches Musikzentrum, was hast du hier für eine Grütze gekocht? Man darf ANTJE SCHOMAKER hinsichtlich ihres Debüts ohne weiteres mit all den Befindlichkeits-Pop-Projekten in einen Sack stecken, deren Strippenzieher meinen, man könne von einer Casting-Show geradewegs in die hohe Riege der Gegenwarts-Philosophinnen und Philosphen aufsteigen, obwohl das eigene Weltverständnis (bzw. das der jeweiligen Schützlinge) eigentlich kaum über Binsenweisheiten vom lokalen Stammtisch hinausreicht.
"Von Heldinnen und Halunken" wirkt wie ein Relikt aus dem deutschen Pop-Betrieb kurz nach der Jahrtausendwende, der von Kapellen wie Silbermond oder Wir Sind Helden angeführt wurde. Damit das der modebewussten Zielgruppe in der Jetztzeit nicht zu altbacken vorkommt, hat Schomaker ihre Lieder mit dem platten Pathos aktueller Chart-Autisten angereichert, was dann zu Stilblüten wie 'Auf und davon' führt, dessen Aufbruchsstimmung man rasch als fadenscheinig entlarvt hat.
Trotz der Herkunft der Verbrecherin dieses Machwerks ist "Von Helden und Halunken" zutiefst provinziell, und zwar auch im übertragenden Sinn, denn bei all dem Gewäsch von der großen Freiheit und einem weit geöffneten Herzen bedient Schomaker nur die insgeheimen Sehnsüchte der Generation Prokrastination (Y? Z? Post-Z?), sich angesichts der so unüberschaubaren, furchtbar gefährlich gewordenen Welt im stillen Kämmerlein einzuigeln.
Musikalisch spiegelt sich dies in völlig konturlosem Geplätscher wider, das ohne die nervenaufreibende Pseudo-Poesie im Vordergrund glatt als Lounge-Beschallung durchgehen würde. Da helfen weder die eine oder andere Rock-Geste noch die zugegebenermaßen gekonnten Arrangements der Songs. Dafür dürften sowieso vom Major-Label engagierte Außenstehende verantwortlich gewesen sein.
FAZIT: ANTJE SCHOMAKER bildet mit "Von Helden und Halunken" anschaulich ab, woran es im deutschen Musikbetrieb nicht erst seit anno 2018 hapert. Der zahnlose Indie Pop der gewiss hehre Absichten verfolgenden Sängerin und Komponistin heuchelt Jugendlichkeit und Mut zum Überkommen von verkrusteten Strukturen, könnte in seiner Konformität aber kaum älter aussehen als Musikantenstadl-Standardkost.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Aller guten Dinge
- Bis mich jemand findet
- Für einen Funken Euphorie
- Auf und davon
- Mein Herz braucht eine Pause
- Von Helden und Halunken
- Ganoven
- An und für dich
- Gotham City
- Glanz und Gloria
- Du löst dich auf
- Von Helden und Halunken (2018) - 5/15 Punkten
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