Partner
Services
Statistiken
Wir
Arionce: Deep Ocean Grey (Review)
Artist: | Arionce |
|
Album: | Deep Ocean Grey |
|
Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Indie Rock |
|
Label: | Inkwood | |
Spieldauer: | 20:49 | |
Erschienen: | 06.04.2018 | |
Website: | [Link] |
Löblich: ARIONCE lassen sich Zeit, um ihren Karriereweg in besonnener Weise zu beschreiten, und reichen nach ihrer Einstands-EP "Sinking Down" nicht etwa ein vollwertiges Studioalbum ein, sondern ein weiteres Kurzformat. Leider verzeichnet „Deep Ocean Grey“ keine wesentliche Weiterentwicklung im Vergleich zum in Österreich produzierten Debüt der Berliner.
Die Trio-Besetzung bedingt, dass ARIONCE zweckmäßig kompakt aufspielen. Auf "Deep Ocean Grey" wird man keine offensichtlichen Ausschweifungen hören - genauso wenig, wie die Gruppe einen emotionalen oder nur handwerlichen Mehrwert bietet, der über das in ihrem Genre Obligatorische hinausgeht. "Deep Ocean Grey" ist handwerklich in allen Belangen verdammt gut gemacht, aber in keiner Weise frisch, und wirkt darum irgendwie nicht ganz aufrichtig, auch wenn man der Band nichts Böses unterstellen möchte.
Wie dem auch sei, nicht nur die Songtitel lassen Bilder von Meeresküsten vor dem geistigen Auge des Hörers aufziehen: Die drei Schöpfer machen Wasser auf "Deep Ocean Grey" zum Programm - schon allein deshalb, weil sie gleichfalls "durchlässig" klingen, sich nicht so recht greifen lassen möchten, und auch in Hinblick auf die an Metaphern reichen Texte, die übrigens von einem wirklich charakterfesten Leadsänger vorgetragen werden; Jonas Lieber ist definitiv der Hinhörer dieser Band.
Zum "flüssigen" Ganzen kommen letztlich noch Hallfahnen, die nach Walgesang klingen, und fast Streicher-artige Keyboardteppiche. ARIONCE sollen live für ein schwungvolles Spektakel sorgen, was ihre Studio-Erzeugnisse zumindest ansatzweise erahnen lassen. Steht uns ein vollständiges Album der Jungs ins Haus, dürfen wir wohl Epik mit großem E und viel Melodramatik erwarten; bis dahin bleibt der Eindruck bestehen, die Band sei ihren Idolen noch ein wenig zu streng verhaftet.
FAZIT: ARIONCE spielen stimmungsvolle Indie Rock, dessen Einflüsse kaum verschleiert werden - Editors oder Interpol, wobei ihnen bis zum von nahezu allem enthobenen Status der Letztgenannten noch ein paar Gewichtsklassen fehlen. Nichtsdestoweniger wurde "Deep Ocean Grey" wie eine Empfehlung für einen Plattenvertrag bei einem Major arrangiert und produziert, ohne dass das Songmaterial an sich revolutionär wäre. Diese eher zum Seufzen und versonnenen Wiegen des Oberkörpers als zum Wackeln mit dem Hintern geeignete Dienstleistung am Fan der genannten Acts gibt es außerdem auch als schmuckes Zehnzoll-Vinyl in limitierter Auflage. In Zukunft eine Rarität, wenn das Trio selbst zu einer eigenständigeren Star-Combo geworden ist?
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Warrior
- Storm
- The Coast
- Burning Tree
- Ghost
- Deep Ocean Grey (2018) - 9/15 Punkten
-
keine Interviews