Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Ben Reel: Land Of Escape (Review)

Artist:

Ben Reel

Ben Reel: Land Of Escape
Album:

Land Of Escape

Medium: CD/Download
Stil:

Folk

Label: Tap Water / Alive
Spieldauer: 48:30
Erschienen: 30.03.2018
Website: [Link]

Fortschritt durch Reduktion: Auf seinem achten Studioalbum geht BEN REEL im Verhältnis zu seinem 2015er Longplayer "7th" einen Schritt zurück und setzt wieder konsequenter auf rein akustische Klänge. Produziert hat der Ire seine Musik abermals selbst, als wisse nur er, wie sie klingen muss.

Warme Orgelsounds, dumpfe Bässen und einstweiliger Mundharmonika-Einsatz ('fields of dreams') prägen "Land Of Escape" maßgeblich, doch Reel lässt sich nach all den Jahren im Business zwischen Rock und Folk bzw. US-Country nicht auf eine einzelne Richtung festlegen. Jazz, den er bereits durch seine Kollaboration mit Saxofonist Gilad Atzmon bewiesen hat, findet auf diessem Album allerdings in keinem Moment statt, wohl aber wieder die eine oder andere Kollaboration mit anderen Musikern, allen voran das Duett 'Misty morning rain' mit Nashville-Größe Irene Kelley

Dem hypnotischen Einstieg 'Landscapes' steht das "rockigste" Stück 'Drifting' gegenüber, und der Schöpfer intoniert den Höhepunkt 'Fish out of water' fast so melodramatisch wie Bob Catley die intensivsten Magnum-Tracks, deren Musik, wäre sie weniger Hardrock-lastig, gar keinen so weiten Weg bis zu Reels Schaffen zurückzulegen hätte. Als gebranntes Kind der "Troubles" in Nordirland schwingt in seinen Songs jedoch immer etwas Unheiles, Gebrochenes mit; in ihrer wehmütigen Art sind die Kompositionen sozusagen Balsam auf die Seelen der Generation U2, wenngleich Reel auch hörbar durch die Schulen von Bruce Springsteen und Neil Young gegangen ist.

Um aber noch einmal auf den Opener zurückzukommen und eine Gedankenkette zum Titel des Albums zu knüpfen: Dessen Leitmotiv scheint Geografie im Sinne einer seelischen Standortbestimmung zu sein: Der Platz in der materiellen Welt wirkt bei BEN REEL identitätsstiftend wie heilsam, wenn er ihn zum Zweck einer Weltflucht anstrebt. Was Wunder also, dass "Land Of Escape" in seiner Gesamtheit wie ein transatlantischer Zwitter anmutet?

FAZIT: Americana oder Irish Folk? Fest steht, dass niemand die Gratwanderung zwischen beiden musikalischen und kulturellen Polen so versiert wie emotional schaft wie BEN REEL. "Land Of Escape" ist wie in gedämpften Farben gemaltes Bild, das den in sich Zerrissenen mit dem eigenen Ich zu versöhnen scheint.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2937x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Landscapes
  • Fields of dreams
  • Soldier of love
  • Fish out of water
  • Healing hands
  • Some mercy
  • I see paradise
  • Misty morning rain
  • Suffer in silence
  • Drifting
  • Paradise found
  • Smoldering simmering

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wobei handelt es sich nicht um ein Getränk: Kaffee, Tee, Bier, Schnitzel

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!