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Charlie Barnes: Oceanography (Review)
Artist: | Charlie Barnes |
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Album: | Oceanography |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Art Pop |
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Label: | Superball / Sony | |
Spieldauer: | 52:56 | |
Erschienen: | 09.03.2018 | |
Website: | - |
Bastille- und Amplifier-Kollaborateur sowie Multi-Instrumentalist CHARLIE BARNES, der bei seinen Soloauftritten als regelrechter Krake an zahllosen Klangerzeugern beeindruckt, hat sein zweites Album in aller Herren Länder aufgenommen, doch wer nun denkt, "Oceanography" sei verschwurbelte Ethno-Weltmusik, täuscht sich.
Vielmehr hat der Brite seinen auf "More Stately Mansions" noch leicht unentschlossenen Stil konkretisiert, weshalb seine neuen Songs einen ausgesprochen geschlossenen Eindruck vermitteln. Stil, das heißt in seinem Fall kunstvoll arrangierter Pop mit weniger offensichtlichen Electro-Elementen und umso mehr aus der Zeit gefallener Opulenz, wie sie etwa Brian Ferry oder Electric Light Orchestra auszeichnete, dazu passend Queen-Gesangsharmonien ('One Word Answers' und 'Legacy' erinnern dann auch an Freddy Mercurys Soloballaden) und generell eine himmelhochjauchzende Stimmung.
Dem gegenüber stehen eigentlich nur das satt rockende 'Bruising' und das gespenstische Zwischenspiel 'Former Glories' als Ausreißer, die Mehrheit der Stücke ist geradezu frech mitsingbar, angefangen beim eröffnenden 'Will & Testament' mit Bastille-Sänger Dan Smith über das hibbelig brummende 'Ruins' bis zum wehmütigen 'Maria'. So geradlinig und "reif" hätte man das nicht von Monsieur Barnes erwartet; ob der Eindruck daraus entstanden ist, dass der junge Barde geheiratet hat? "Oceanography" entzieht sich einer genauen Kategorisierung und ist trotzdem bzw. gerade deshalb ein schlüssiges Stück musikalischer Exzentrik ohnegleichen.
FAZIT: An und für sich ist "Oceanography" ein reinrassiges Pop-Album, bloß eben so virtuos gespielt und arrangiert, dass man es in der längst anspruchslos gewordenen Zeit und Kultur von heute, was Populärmusik angeht, nicht mehr guten Gewissens als solches vermarkten kann. So wird die Scheibe vermutlich leider nur Special-Interest-Hörern vorbehalten sein, obwohl prinzipiell Heerscharen zu CHARLIE BARNES' Füßen liegen müssten.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Intro
- Oceanography
- Will And Testament
- Bruising
- Ruins
- One Word Answers
- The Departure
- Legacy
- Former Glories
- Maria
- All I Have
- The Weather
- Oceanography (2018) - 13/15 Punkten
- Last Night's Glitter (2020) - 12/15 Punkten