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Coilguns: Millenials (Review)
Artist: | Coilguns |
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Album: | Millenials |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Noise Rock / Math Metal |
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Label: | Hummus / Membran | |
Spieldauer: | 38:53 | |
Erschienen: | 09.03.2018 | |
Website: | [Link] |
Die ehemaligen The Ocean-Musiker um Drummer Luc Hess wirken auf ihrem aktuellen Longplayer entschlossener denn je, wenn es darum geht, als waschechte Band dazustehen, statt den Eindruck eines Projekts zu hinterlassen. „Millenials“ ist ein Werk von ausgesprochener Dringlichkeit, bei dem man gerne darüber hinwegsieht, dass stilistische Originalität im Grunde Mangelware ist. Das Trio frühstückt die üblichen Post Metal-Manierismen ab, wozu Bassist Louis Jucker schreit wie nichts Gutes und mit rhythmischer Mathematik Converge-Verehrung betrieben wird.
COILGUNS sind nach ihren Splits mit NVRVD und Kunz wesentlich atmosphärischer geworden, haben aber nichts von ihrer Urwüchsigkeit eingebüßt und wirken bei aller Raffinesse nach wie vor wie eine Combo, die aus dem Bauch heraus spielt. Einschneidend flirrende Gitarren, die fast an Black Metal denken lassen, gewähren im Zusammenhang mit den extremen Vocals und dem metrischen Wahnsinn, den die Rhythmusgruppe aufwirbelt, keine Ruhe, und dies darf man als allgemeinen Modus Operandi der Gruppe begreifen.
Eigenständigkeit steht hier zugunsten emotionaler Intensität und eiskalter, weil scheinbar am Abakus berechneter Strukturen im Fokus. Kein Stoff für Sucher nach Neuem also. Das einleitende 'Anchorite' stellt in der Art, wie es sich in weniger als vier Minuten zu einer schließlich kathartisch einstürzenden Lärmwand aufbaut, beispielhaft für "Millenials" als übergeordnetes Ganzes. Verzweiflung ('Deletionism', 'Self Employment Scheme'), experimenteller Wagemut (das abstrakte Instrumental 'Spectrogram' mit wohltuend ruhigen Momenten) und aufrichtige Hardcore-Aggression ('Blackboxing') verbinden sich zu einem in doppelter Hinsicht erschöpfenden (müde machend, aber auch in puncto Klangfarben umfassend) Noise-Brocken.
Gibt es übrigens zum Nulltarif bei Bandcamp.
FAZIT: COILGUNS beherrschen die Disziplin Stresser-Mucke aus dem Effeff und erheben keinen Anspruch darauf, Anführer einer musikalischen Revolution zu sein. Ihre schiere Klanggewalt dürfte in Spießerkreisen umstürzlerisch genug sein, während Post-Metal-Kenner zwar nicht müde lächeln, "Millenials" aber als vorhersehbare Unterhaltung gehobener Güteklasse ansehen werden.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Anchorite
- Deletionism
- Millennials
- Spectrogram
- Music Circus Clown Care
- Ménière's
- Wind Machines For Company
- Self Employment Scheme
- Blackboxing
- The Screening
- Stadia Rods (2012)
- Millenials (2018) - 11/15 Punkten
- Shunners/Burrows (2021) - 13/15 Punkten
- Odd Love (2024) - 10/15 Punkten
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