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Edgar Broughton Band: Live At Rockpalast (Review)

Artist:

Edgar Broughton Band

Edgar Broughton Band: Live At Rockpalast
Album:

Live At Rockpalast

Medium: CD+DVD
Stil:

Classic-, Hard-, Psychedelic-, Progressive- und Blues-Rock

Label: MIG Music
Spieldauer: CD: 79:15 / DVD: 85:00
Erschienen: 23.03.2018
Website: [Link]

Als die britische EDGAR BROUGHTON BAND zum ersten und zugleich letzten Mal im März 2006 die Rockpalast-Bühne in der Harmonie Bonn betrat, waren drei der musikalischen Jungs bereits seit fast 40 Jahren im Musikgeschäft und loteten so etwa alle Spielarten zwischen Classic-, Hard-, Psychedelic-, Progressive- und Blues-Rock aus. Außerdem waren sie bekannt dafür, schon frühzeitig Anfang der 70er-Jahre gerne die politischen Anarchos raushängen zu lassen und so maßgeblich Einfluss auf die später entstehende und von England ausgehende Punk-Bewegung zu haben, weswegen sie auch zu den Lieblingen des legendären BBC-Diskjockeys John Peel aufstiegen, der sie als „rebellisch und musikalisch kompromisslos“ bezeichnete und in sein eigenes rebellisches Musik-Herz schloss.
Fast wie eine Ironie des Schicksal erscheint dabei die Tatsache, dass Broughton und seine Band vom PINK FLOYD-Manager Peter Jenner für EMI‘s progressives Harvest Label verpflichtet wurden, während die spätere Punk-Bewegung unter Federführung der SEX PISTOLS offen ihren Hass auf den Progressive Rock und ganz besonders PINK FLOYD zur Schau trug.

Rob „Edgar“ Broughton selber, der mit seinem Bruder Steve und Arthur Grant sowie Victor Unitt 1966 die EDGAR BROUGHTON (BLUES) BAND gegründet hatte, bemerkt dazu Jahrzehnte später: „Wir waren immer eine Band mit sozialem Bewusstsein. Die heutigen Zeiten weisen viele Parallelen zu den Sechzigern auf. Unsere Musik hat heute wieder mehr Relevanz als noch vor einigen Jahren. Die Zeit ist reif, aufzustehen und es wieder zu tun.“

Und wie dieser „Aufstand“ aussieht und klingt, konnte man live am 24. März 2006 im Rahmen des (insgesamt dreitägigen) Crossroad-Festivals der Rockpalast-Reihe in der Harmonie Bonn erleben, bei dem neben der Broughton Band auch CHRIS FARLOWE, SIENNA ROOT, AL DELONER und weitere Musiker auftraten.

Zu diesem Zeitpunkt hatte der nicht sonderlich gut bei Stimme seiende Edgar Broughton gerade erst nach vielem Hin und Her die EDGAR BROUGHTON BAND reformiert und eine größere Tournee durch England und Deutschland geplant, bei dem auch dieses Rockpalast-Konzert mit auf dem Live-Kalender stand.
Die „neue“ EDGAR BROUGHTON BAND war nun ein kleines Familienunternehmen geworden, denn neben Broughtons Bruder, dem Gründungsmitglied und Schlagzeuger Steve sowie dem weiteren Gründungsmitglied, Bassisten Arthur Grant, saß nun auch Rob „Edgar“s Sohn Luke hinter den Keyboards und sorgte mit dafür, dass die musikalische Ausrichtung viele psychedelische Züge annahm, ohne die anderen musikalischen Stile, bis auf den härteren Rock, der größtenteils bei diesem Konzert ausgespart blieb, zu verleugnen.

Ein besonderes Highlight des Konzerts ist das knapp zehnminütige Finale mit „Out Demons Out“, einem der ersten Songs der Broughton Band aus dem Jahr 1969, eine Hymne an die Menschlichkeit, die zugleich die Wut und den Hass gegenüber all den Ungerechtigkeiten und Brutalitäten auf dieser Welt zum Ausdruck bringt und sogar etwas an BLACK SABBATH erinnert. Und spätestens nachdem der größenwahnsinnige Trump, der vorgestern mit Hilfe von Frankreich und Brexit-England den Befehl umsetzen ließ, Bomben auf Syrien abzufeuern, um einen Tag später „Mission erfüllt“ zu twittern, ist klar, dass der Song nicht einen Deut an Aktualität verloren hat: „Out! Demons! Out!“ - man möchte es all den Kriegstreibern dieser Welt, die sich hinter den Kriegskarren von wem auch immer spannen lassen, wieder und wieder entgegenschreien, so wie es auch Band und Publikum am Ende des beeindruckenden Rockpalast-Auftritts der EDGAR BROUGHTON BAND tun!

FAZIT: Der einzige Live-Auftritt der legendären EDGAR BROUGHTON BAND beim Rockpalast – allerdings nur im Rahmen des dreitägigen Crossroad-Festivals am 24. März 2006 in der Bonner Harmonie. Das Re-Release kommt als DVD (5.1-Dolby-Sound, 16:9 Bildformat) im dicken Digipak samt achtseitigen Booklet und Audio-CD daher. Die CD enthält außerdem neben den Konzertaufnahmen zwei bisher unveröffentlichte Studio-Tracks aus dem Jahr 1990. Mal wieder ganz großes Rockpalast-Kino und für Sammler unverzichtbar.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4121x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • DVD (85:00):
  • Introduction
  • Evening Over Rooftops
  • Anthem
  • Speak Down The Wires
  • The Moth
  • Why Can‘t Somebody Love Me
  • Refugee
  • Momma‘s Reward
  • American Boy Soldier
  • Homes Fit For Heroes
  • Dr. Spock
  • Love In The Rain
  • Revelations
  • Hotel Room
  • Last Electioneer
  • Out Demons Out
  • Bonus
  • Backstage Interview (7:00)
  • CD (79:15):
  • Introduction
  • Evening Over Rooftops
  • Anthem
  • Speak Down The Wires
  • The Moth
  • Why Can‘t Somebody Love Me
  • Refugee
  • Momma‘s Reward
  • American Boy Soldier
  • Homes Fit For Heroes
  • Dr. Spock
  • Love In The Rain
  • Revelations
  • Hotel Room
  • Last Electioneer
  • Out Demons Out
  • Bonustracks: Atlanta Studios, Switzerland 1990:
  • Caught In The Light
  • Southfield Boys

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Manager Hans
gepostet am: 03.06.2019

User-Wertung:
14 Punkte

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