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Hilma Nicolaisen: Mjusic (Review)
Artist: | Hilma Nicolaisen |
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Album: | Mjusic |
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Medium: | Download/CD | |
Stil: | Folk / Rock / Singer-Songwriter |
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Label: | Fysisk Format | |
Spieldauer: | 33:58 | |
Erschienen: | 30.11.2018 | |
Website: | [Link] |
Hilma Nicolaisen (Umbrella, Serena Maneesh) verstand sich schon immer auf quasi am Wegrand liegengebliebenen Indie Rock, wo andere, die sich mit diesem Genre-Etikett schmücken, Mainstream-Kalkül hinter krampfhaft juvenilen, unbekümmertem und letzten Endes sehr drögen Formatsongs zu verbergen suchen. Mit "Mjusic" setzt die Norwegerin ihre eigenwillige Tradition fort, allerdings wohl ohne auf lange Sicht hin von der Underdog-Schiene herunterzukommen.
Vielleicht will sie das aber auch gar nicht. Die Multi-Instrumentalistin hat ihre jüngsten Kompositionen teils mithilfe ihrer Verwandten Gaarder, Christopher und Emil in in zwei verschiedenen Studios eingespielt und offensichtlich auch eher abseitige Ideen miteinbezogen, als es darum ging, von vorn bis hinten schlüssige Lieder abzuliefern.
"Mjusic" besitzt trotzdem zweifelsohne kommerzielles Potenzial, auch wenn es die Künstlerin vermutlich nicht vordergründig darauf abgesehen hat - nicht zuletzt in Hinblick auf den unverblümten Power Pop 'Missionary' und das sehr stark an Dinosaur Jr. gemahnende 'Light Shines'. Apropos: Ähnlich zerdehnt wie die amerikanische Indie-Kapazität kommt 'Only Me' daher, das dennoch zu den eingängigsten Tracks der Scheibe gehört, ganz zu schweigen vom Slacker-Funk 'I Do' mit schmieriger Slide-Gitarre und 'Merrily Merrily', einem Shoegaze-Ding wie aus dem Lehrbuch.
Der zarte Kling-Klang von 'You' mutet an wie eine Liebeserklärung im besten Beatles- oder Beach-Boys-Sinn und ist darum sozusagen eine Hommage an den frühen Psych bzw. Beat an der Schwelle zur ruppigeren Garage-Rock-Bewegung. Hier und anderswo kommt Nicolaisen der Umstand zugute, dass sie sich mit vermeintlich "fremden" Instrumenten keinen Zwang antut, sondern in einem breiten Rahmen denkt und gerne auch ein Xylo- oder Metallophon einbindet, um gewünschte Effekte zu erzielen.
FAZIT: Am Ende ist der Longplayer aber keine Reihung von Knalleffekten, sondern ein akustischer Ausdruck von fantasievollem Songwriting, das sowohl am Lagerfeuer als auch in Konzertsälen funktioniert. In Sachen großer Kunst hat naheliegenderweise der einzige Longtrack von "Mjusic" die Nase vorn - der achteinhalbminütige Brocken 'Into The Music' mit den kraftvollsten Riffs der gesamten Platte und zeitweiligem Mondraketenantrieb, falls man den stoischen Rhythmus so umschreiben möchte.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Missionary
- Election Day Blues
- Only Me
- You
- Into The Music
- Light Shines
- I Do (Doomsday Jingle)
- Merrily Merrily (Hermitage Highlights)
- Mjusic (2018) - 11/15 Punkten
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