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Isildurs Bane: Off The Radar / Under The Radar (Review)

Artist:

Isildurs Bane

Isildurs Bane: Off The Radar / Under The Radar
Album:

Off The Radar / Under The Radar

Medium: CD
Stil:

Avantgardistischer, instrumentaler Progressive- und Jazz-Rock

Label: Ataraxia/Just For Kicks
Spieldauer: 42:57
Erschienen: 05.01.2018
Website: [Link]

Was ist bloß bei ISILDURS BANE, dieser progressiven schwedischen Wunderwaffe besten ZAPPAesken Chamber-Prog-Rocks los?

Erst herrscht jahrelange Funkstille bei der Band und große Trauer deswegen bei allen Freunden ihres außergewöhnlich komplex-verspielten, breit instrumentierten, Instrumental-Progs, doch dann tauchen sie 2017 wie aus dem Nichts gemeinsam mit dem MARILLION-Sänger STEVE HOGARTH und dem schlicht großartigen, aber aus Sicht der Schweden ziemlich ungewöhnlichen, Album „Colours Not Found In Nature“ auf und sorgen gleich mit einem typischen – so gesehen klassischen – ISILDURS BANE-Album für eine der gelungensten Musiküberraschungen des frisch angebrochenen Jahres 2018, bei dem sie sich gleich PAT MASTELOTTO von KING CRIMSON mit an Bord holen und auch ihm zeigen, dass ihr Schweden-Prog so etwa alles zu bieten hat, was sich zwischen KING CRIMSON, VAN DER GRAAF, FLOCK und ZAPPA, Klassik und Jazz, Experiment und Harmonie bewegt.

„Off The Radar“ besitzt all die Zutaten, für die man ISILDURS BANE seit Mitte der 80er-Jahre zu schätzen wusste: Jazz-Rock, symphonischen Prog, Akustisches und Elektronisches, fette Bläser-Sätze sowie Sound-Collagen und freistilistische Flüge durch die wildesten Musik-Stile und Percussion-Einlagen, die an beste GONG- oder Geigen, die an noch bessere FLOCK-Zeiten erinnern. Im Vordergrund steht dabei aber immer wieder das Experiment. Ein Experiment, das den Einsätzen von der Flöte bis zur E-Gitarre, dem Schlagzeug bis zum Saxofon, dem Bass bis zur Violine jede Menge improvisatorische Freiräume zur Verfügung stellt, um diese am Ende zu einem bombastischen Kunstwerk zu vereinen.

Mit „Xenolith“, dem mit gut 10 Minuten längsten Stück des Albums, dürfen auch die Anhänger hervorragenden Ost-Progs in Erinnerungen schwelgen und einem echten Musik-Gott diesbezüglich gedenken: NIEMEN.
Und ganz am Ende lauert dann noch ein Bonus Track, der völlig untypisch erscheint, aber nicht etwa, weil er der einzige Live-Titel auf „Off The Radar“ ist, sondern weil auf „Uvertyr / Open“ der Akustik-Gitarrist Christian Saggese, der übrigens am Studio-Album nicht mit beteiligt war, fast 5 Minuten lang im allerbesten STEVE HACKETT-Stil eine Solo-Performance anbietet, die bei dem andächtig schweigenden Publikum garantiert für weit offene Münder und Ohren sorgte.

Zum Schluss noch ein Kuriosum zum Albumtitel – und ich würde einen Notenschlüssel fressen, wenn das von den schwedischen Prog-Spitzbuben nicht beabsichtigt war.
Schaut man frontal auf das computeranimierte Digipak, dann trägt das Album den Titel „Off The Radar“. Schaut man aber auf die schmale Rückseite, die man lesen kann, wenn man das Album ins Regal stellt, dann heißt es „Under The Radar“. Ja, wir aber befinden uns direkt dazwischen – und brauchen, egal ob außerhalb wie innerhalb, oberhalb wie unterhalb jeglichen Radars, nur eins zu tun: diese großartige Musik zu genießen!

FAZIT: Wer nach der schwedische Entsprechung eines FRANK ZAPPA, NIEMEN oder PIERRE MOERLEN sucht, wird auf „Off The Radar / Under The Radar“ von ISILDURS BANE definitiv fündig.

PS: Und wo das Album von Freunden guten instrumentalen Progrocks gekauft wird, ist ja eigentlich klar, genau hier mit einem Klick und nicht bei...

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3348x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Drive! Part 1 – 3
  • Off The Radar
  • Under The New Moon
  • Xenolith
  • Goodbye Berlin
  • Endless Air
  • Bonus: Uvertyr / Open (Live 2016)

Besetzung:

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