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Joyce Manor: Million Dollars To Kill Me (Review)
Artist: | Joyce Manor |
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Album: | Million Dollars To Kill Me |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Emo / Alternative |
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Label: | Epitaph | |
Spieldauer: | 22:45 | |
Erschienen: | 02.11.2018 | |
Website: | [Link] |
Kurt Ballou (Converge) sei Dank: Auf ihrem neuen Album kommt JOYCE MANORs klassischer Emocore so punktgenau daher wie nie zuvor.
Das Quartett aus Long Beach in Kalifornien bleibt trotz hinzugewonnener Transparenz aber stilstisch offen und ist freilich nicht ins Metal-Lager übergewechselt. Einige Songs waren zunächst für ein Soloalbum von Bandkopf Barry Johnson vorgesehen, wodurch sich auch erklärt, dass der ehemalige Impossibles-Frontmann Rory Phillips beim Komponieren mitwirkte. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit klingt so melodisch und geordnet, wie man es in Erinnerung an die beiden Vorgängerwerke hätte ahnen können.
Fast gewinnt man den Eindruck, die Combo wolle Power Poppern wie Cheap Trick nacheifern (höre das Titelstück oder 'Wildflowers', wäre da nicht jene vertraute seelische Gebrochenheit in allem, was sie tut. Gleichwohl scheint Johnson aber einen Ausweg sowohl aus kausalen Miseren als auch selbst verschuldetem Leiden zu sehen. Abgesehen nämlich von Texten über die Sehnsucht danach, irgendwo anzukommen und ein schlichteres Leben zu führen, reicht er solche wie die wohl augenzwinkernd zu verstehenden zu 'Up the Punx' und 'Big Lie' ein, letzteres mit einigen Zeilen, die Emo-Weinerlichkeit zu überzeichnen scheinen.
Die Klangkulissen des gar tanzbaren 'Silly Games' und der Shoegaze-mäßige Entschleunigung 'Gone Tomorrow' machen schließlich beinahe vergessen, was der Bassist und Sänger da singt, weil die Band hier in erster Linie mit Stilübungen beeindruckt - ein Beweis dafür, dass sie bald im Inhalte vernachlässigenden Mainstream landet, falls nicht schon geschehen?
Es bleibt jedenfalls spannend. Ungeachtet dessen wirkt die Scheibe in ihrer Gesamtheit - ein kleines Manko wohlgemerkt - oft zu harmonisch und wie in Watte gepackt; Ballou hätte der Gruppe zu mehr Härte wie in 'Fighting Kangaroo' und 'Friends We Met Online' raten sollen.
FAZIT: Die Reifung von JOYCE MANOR als Musiker und Menschen erfährt auf "Million Dollars To Kill Me" einen neuen Höhepunkt. Die Gruppe transzendiert herkömmlichen Melodic Punk und Emocore, um sich in ein allgemeineres, "erwachsenes" Rock-Milieu zu begeben. Ihr Kniff besteht dabei darin, stets als sie selbst erkennbar und vor allem glaubwürdig zu bleiben, weil sie ihr Herz nach wie vor auf der Zunge tragen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Fighting Kangaroo
- Think I'm Still in Love With You
- Big Lie
- I'm Not the One
- Million Dollars To Kill Me
- Silly Games
- Friends We Met Online
- Up The Punx
- Gone Tomorrow
- Wildflowers
- Cody (2016) - 8/15 Punkten
- Million Dollars To Kill Me (2018) - 12/15 Punkten
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