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Joyce Manor: Cody (Review)
Artist: | Joyce Manor |
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Album: | Cody |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Punk und Indie Rock |
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Label: | Epitaph | |
Spieldauer: | 24:34 | |
Erschienen: | 07.10.2016 | |
Website: | [Link] |
Na, wem steht mal wieder der Sinn nach gutem Punk der Marke CLASH?
Der kommt an den Amis JOYCE MANOR, die sich angeblich bei einer Sauftour im Disneyland anfangs als Duo (jetzt aber Quartett) zusammenfanden, nicht vorbei und wenn er sich fragt: „Should I Stay Or Should I Go?“, entscheidet man sich garantiert für‘s Bleiben, wenn er „Cody“ hört.
Nur lange verweilen braucht er, wie bei JOYCE MANOR nach drei Alben schon gewohnt, nicht recht lange. Knapp 25 Minuten und das war‘s. Scheiße nur, dass dies angeblich eine komplette CD, nicht aber etwa EP sein soll. Das erinnert einen dann doch an die Fake-Verpackungen im Supermarkt, die riesig aussehen, wenn man sie dort kauft, aber sowie man sie zuhause öffnet, dann jede Menge Luft und nur wenig Inhalt präsentieren. Gut, meinetwegen ist das Punk, aber es ist auch die pure Verarsche. Wo fängt der Punk an, wo hört er auf? Die Frage kann sich jeder, der dieses Album ersteht, dann nach 25 Minuten selber stellen.
Aber auch Musikliebhaber mit einer Leidenschaft für Hunde – wie beispielsweise der Kritiker dieser Zeilen, um dessen Beine gerade beim Schreiben zwei wild gewordene Bolonka-Zwetna-Welpen flitzen – kommen an dem Album, das nicht nur einen Hundenamen trägt, sondern diesen auch mehrfach zeigt, nicht herum. Und man ist nicht auf den Hund gekommen, wenn man Punk nicht so sehr mag, denn neuerdings hört man bei JOYCE MANOR sogar noch eine kleine Prise SMITHS mit durch und es gibt ein paar richtig ruhige Songs, wie beispielsweise die fast verträumte, knapp zweiminütige Abschieds-Ballade „Do You Really Get Want To Not Get Better“ - Gitarre und Gesang, das war‘s schon.
„Last You Heard Of Me“ bedient danach umgehend alle SMITHS-Freunde, nachdem der Anfang des Albums mit „Fake I.D." den typischen JOYCE MANOR-Punk präsentierte. Auch die Texte sind wieder in gewohnter Weise geradeheraus, oftmals mitten auf die Zwölf und verstehen keinen Spaß, aber dafür jede Menge Zynismus: „You make me paint my fucked up feelings for everyone […] You make me dumb.“ („Make Me Dumb“)
Der Sound von „Cody“ geht leider nicht über gewohnt mittelmäßiges Punk-Maß hinweg und wirkt oftmals etwa schwammig oder mulmt in den lauten Phasen doch ziemlich aus den Boxen jeder guten Anlage. Zwar kann man die Begeisterung des Sängers & Gitarristen BARRY JOHNSON über die Zusammenarbeit mit Produzenten Rob Schnapf verstehen, der auch ELLIOT SMITH, SAVES THE DAY und RANCID unter seinen Fittichen hatte, aber das wirkte sich wohl doch in erster Linie auf die veränderten, breiter gefächerten Kompositionen als auf den Klang des gesamten Albums aus.
FAZIT: Ein Album, das gemischte Gefühle auslöst. Punk trifft auf Indie Rock und vermag dabei wirklich zu gefallen, da hier nicht nur die Freunde von CLASH, sondern auch die der SMITHS-Verehrer gut bedient werden. Allerdings tragen die viel zu kurze Laufzeit und der nur mittelmäßige Sound nicht gerade zu einer echten Kaufempfehlung.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Fake I.D.
- Eighteen
- Angel In The Snow
- Do You Really Want To Not Get Better?
- Last You Heard Of Me
- Make Me Dumb
- Over Before It Began
- Reversing Machine
- Stairs
- This Song Is A Mess But So I Am
- Bass - Matt Ebert
- Gesang - Barry Johnson
- Gitarre - Chase Knobbe, Barry Johnson
- Schlagzeug - Jeff Enzor
- Cody (2016) - 8/15 Punkten
- Million Dollars To Kill Me (2018) - 12/15 Punkten
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