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Lingua Nada: Snuff (Review)
Artist: | Lingua Nada |
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Album: | Snuff |
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Medium: | Limitiert/LP farbig | |
Stil: | Psyche, Punk, Indie, Kraut, Experiment, Shoegaze, Electronic, Garage, Prog, Noise, Rock |
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Label: | Kapitän Platte | |
Spieldauer: | 38:51 | |
Erschienen: | 23.03.2018 | |
Website: | [Link] |
Die Leipziger Band LINGUA NADA gehört neben COOGANS BLUFF unter Garantie zu einer der verrücktesten Kapellen aus dem Osten Deutschlands. So verrückt wie bereits zu DDR-Zeiten DEKA DANCE – und genau das verlangt dem Hörer auch eine gehörige Portion musikalischer Toleranz ab, der auf jeden Fall auch die Musik eines ZAPPA, CAPTAIN BEEFHEART oder von WEEZER mögen sollte. Denn auch „Snuff“ ballert sich auf seinem Babyrosa-Vinyl durch die abstrusesten Musik-Spielarten: Psyche, Punk, Indie, Kraut, Experiment, Shoegaze, Electronic, Garage, Prog und natürlich ganz viel Noise-Rock. Ein Blick auf das Cover verrät im Grunde schon, welcher Wahnsinn einen dann auf dem farbigen Vinyl dahinter erwartet.
Spätestens wenn die Nadel sich das Vinyl schnappt, und mit der „Svrf Party“ eine kuriose Horror-Show der verrücktesten Musik-Ideen einprasselt, die im folgenden „LVL 100“ mit schwerer Psyche-Kanonade und bei „Hypertension“ wie EELS plus THE SMITHS auf Drogen anrückt, ist alles Weitere unbeschreiblich. Doch keine Angst, wenn dann auch noch das Geräusch eines sich über die Rille kratzenden Tonabnehmers ertönt, dann liegt das nicht an eurer Scheibe oder dem Plattenspieler, sondern gehört einfach nur zu dem musikalischen Konzept hinter „Snuff“. Selbst wenn es rauscht und schnarrt, knistert und verzerrt – überprüft auf keinen Fall eure Anlage... Alles nur der Sinn für Leipziger Humor, der auch ohne eine bunte Gemüsemischung diskreditieren zu wollen, „Leipziger Allerlei“ heißen müsste.
LINGUA NADA erheben Irrsinn zum musikalischen Grund-Prinzip und alle verrückten Musikliebhaber werden ihnen verfallen. Und wenn am Ende des Albums einen die schrägste Trompete aller Zeiten aus „Snuff“ verabschiedet, dann ist man entweder reif für die akustische Klapsmühle oder einen Himmel nicht aus tausend Geigen, sondern tausend bekifften Engeln, denen man ein Instrument in die Hand gedrückt hat, das sie während eines ausgiebigen Flügelschlags mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Sinnen spielen sollen. Heraus kommt dabei nichts Unsinniges, sondern irgendwie was Göttliches, das zugleich eine Fahrkarte Richtung Hölle mit sich bringt. Und damit ist der Kritiker am Ende, denn weiter den Versuch zu unternehmen, die Musik auf diesem Album noch anschaulicher zu beschreiben, würde auch ihn in den Wahnsinn treiben.
LINGUA NADA verleiht Flügel und mit „Snuff“ das Gebläse, um jede einzelne Feder davonzumausern.
FAZIT: Ein Album, das man in seinen Plattenschrank unter „Besonders abgefahrene Kuriositäten der Extraklasse“ einordnen sollte! Mehr gibt es zu „Snuff“ von LINGUA NADA nicht zu sagen oder zu schreiben – aber das, was man hört, vergisst man garantiert nicht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Seite A (20:21):
- Svrf Party (5:57)
- LVL 100 (4:39)
- Hypertension (4:37)
- Cyanide Soda (4:05)
- Snuff (1:13)
- Seite B (18:30):
- Mechakintosh (3:14)
- Spit (3:52)
- A Netflix Original (4:09)
- Shapeshifted (4:09)
- Le Magnüs (3:06)
- Bass - Arvid Sobek
- Gesang - Adam Lenox Jr, Michel Geyer, Arvid Sobek
- Gitarre - Adam Lenox Jr, Michel Geyer
- Keys - Adam Lenox Jr
- Schlagzeug - Valentin "Valek" Tornow, Michel Geyer
- Sonstige - Valentin "Valek" Tornow (Trompete)
- Shapeshift (2016) - 10/15 Punkten
- Snuff (2018) - 12/15 Punkten
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